626 Der Kaffee.
von Ceylon, Brasilien und Westindien sind bläulich gefärbt oder graugrün.
Der zweijährige Strauch beginnt bereits zu tragen; allein eine volle Ernte wird erst im vierten Jahre gewonnen. Eine Pflanzung sollte, wenn gehörig behandelt, 25—30 Jahre fortfahren, gute Erträgnisse zu liefern. Allein meistens hören die Kaffeebäume schon nach 10 Jahren auf, ergiebig zu sein, und ist der Boden bereits bis auf's äußerste ausgesogen.
In Südamerika wird im December und Januar die Ernte eingebracht. Die nasse Jahreszeit ist dann vorüber und man kann eine gleichmäßige Trockenheit erwarten. Frauen und Kinder werden zum Pflücken verwendet. Die Beeren werden dortselbst dann in große Wannen mit Wasser geworfen und mit der Hand oder mit Maschinen tüchtig umgerührt, bis die Kerne vorn äußeren Ueberzuge vollkommen befreit sind. Die Masse läßt man dann einige Tage lang ruhig stehen, bis eine Gährung eintritt, welche den Kleber u. s. w. zersetzt und, wie man behauptet, den Wohlgeschmack des Kaffees verbessert. Sie wird dann aus den Wannen genommen, auf cemen- tirten Fußböden ausgebreitet, besonders sorgfältig umgearbeitet, und im Laufe von 15—20 Tagen auf solche Weise vollständig getrocknet, oder man beschleunigt diese Trocknung mittelst Ofenwärme in eigens hiezu eingerichteten Häusern. Hierauf müssen alle Hülsentheile rc. abgesondert werden, welche den Keimen der Bohnen noch anhängen. Dies geschieht mittelst Reibens (Handarbeit). oder mit Hülfe von Maschinen, welche die Kosten der Reinigung um etwa 1A Cts. pr. Pfund verringern. Darauf wird aller Abfall und Staub durch Schwingen entfernt, und der Kaffee ist zum Verkaufe fertig. Wenn er jedoch in's Waarenhaus des Kaufmanns gelangt, so wird er aus- gelesen, Korn für Korn, und aller unvollkommener sorgfältig aus- sortirt.
Auf Java blühen und tragen die Kaffeesträucher das ganze Jahr Früchte, so daß stets Blüthen und halbreife, wie ganz reife Beeren zu finden sind. Es lassen sich aber dort zwei Haupt-Ernten unterscheiden: die eine im Mai und Juni, die andere im November und December. Die erstere ist ergiebiger. Die reifen Beeren pflückt man vorsichtig in Säcke ab und muß mitunter während einer Erntezeit dieselben Bäume bis achtmal ablesen, da die Beeren nur allmählig nachreifen.
Der Ertrag der einzelnen Kaffeebäume wird verschieden angegeben. Schomburgk führt an, daß in Guinea ein Baum eine Ernte von 1^ Pfd. Bohnen liefere; in Costa Rica nimmt man den Jahresertrag einer Pflanze auf 2^ Pfd. Bohnen an.
Man unterscheidet im Handel hauptsächlich folgende Sorten: den Levantischen oder Mokkakaffee aus Arabien mit grauen, in's Grünliche fallenden Samenkörnern, die beste Sorte; den Javanischen mit großen, gelben Bohnen, dessen ausgelesene kleine Boh-