Der Kaffee.
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Es giebt zum Kaffeerösten rc. auch eigene Apparate, Trommeln von verschiedener Construction, Kaffeemaschinen von besonderer Einrichtung u. dergl. Ueber deren Werth, Anwendung rc. kann man von dem Maschinen- und Hauswirthschaftsgeräthe-Geschäst von WirthL Co. in Frankfurt a. M. die beste Auskunft erhalten.
WaS aber nun die Bereitung einer guten Tasse Kaffee betrifft, wollen wir zum Schlüsse dieses Artikels noch die gewiß kompetente Anweisung mittheilen, welche Dr. Bock hiezu angiebt:
Man wähle eine gute Sorte Kaffee, der nicht zu alt (über 2 Jahre), aber auch nicht zu jung (unter 1 Jahr) ist, wasche, trockne, röste und erkalte ihn in verschlossenen Gefäßen (wie oben gezeigt). Vom fein (und zwar mehlsein) gepulverten (gemahlenen) Kaffee ist dann ein Aufguß zu machen; d. h. er ist blos anzubrühen, nicht zu kochen (weil sich dabei das Aroma und Coffein verflüchtigt). Um aber beim Aufguß auch alle wichtigen Bestandtheile des Kaffee's gelost und ausgezogen zu erhalten, muß durchaus eine Maschine benutzt werden, bei welcher durch den Wasserdampf und das Wasser das Kaffeepulver gehörig durchzogen und erschöpft wird. Bei der gewöhnlichen Kaffeebereitung, wo kochendes Wasser durch das grobe Kaffee- pulver im Kaffeesacke oder Trichter schnell durchläuft, wird kaum die Hälfte der wichtigen Kaffeebcstandtheile ausgezogen.
Eine englische Kaffeebereitung giebt die „Victoria" von 1862, S. 240, an. Man röstet den Kaffee, nachdem er gewaschen ist, höchstens bis zu einer goldbraunen Farbe, setzt auf 1 Pfd. desselben das Weiße von 3 Eiern zu, mischt es mit dem Kaffee und bewahrt ihn in irdenen Töpfen gut auf. Beim Gebrauche nimmt man nur das bestimmte Quantum, mahlt es, hängt den gemahlenen Kaffee in einen Mousselinbeutel in den Topf, in welchen man das siedende Wasser gießt, worauf man den Topf genau verschließt und den Kaffee ausziehen läßt.
Der „Bazar" von 1860 enthält auf S. 132 eine neue, von A. Grobe aufgestellte Behandlung, nach welcher der Kaffee besonders geschmackvoll werden soll, und deren Hauptdetails darin bestehen, daß die Bohnen unmittelbar vor dem Rösten tüchtig gewaschen und dieselben noch etwas feucht dem Röstungsprozeß unterworfen werden sollen. Geröstet werden die Bohnen nun in einer eigens von Grobe construirten Trommel, bis sie mäßig dunkelbraun sind, worauf die Trommel vom Feuer genommen wird und die noch in ihr befindlichen Bohnen geschüttelt werden, bis sie dunkelbraun geworden sind. Hierauf schüttelt man sie schnell aus, um das Nachbrennen zu verhüten, und wenn sie bis zur Lauheit abgekühlt sind, thut man sie in fest verschließbare Gefäße, die an einem trockenen und nicht zu kalten Orte aufbewahrt werden müssen. Das Mahlen der Bohnen (weder zu grob, noch zu fein) muß unmittelbar vor dem Gebrauche geschehen, wozu nur weiches Wasser zu nehmen ist. Mittelst Filtrirens stellt man wohl am besten ein wohlschmeckendes Getränk her; aber,