Ersatzmittel für Cacao u. Chocolade. Verpackung von Kaffee rc. 647

218. Ersatzmittel für Cacao und Chocolade sind noch nicht so sehr und so viele als beim Kaffee und Thee bekannt, natürlich, weil bei uns der Genuß derselben bisher auch nur ein sehr beschrank­ter war. Im westlichen Sudan (im Innern Afrika's) ist ein choco- ladeartiges Getränk allgemein Brauch, das man von den zerstoßenen Früchten der Oocloa gewinnt, welche man in kleine Kuchen formt und in dieser Gestalt von den Küstenländern aus weit nach dem In­nern einführt.

Andere Chocolade-Surrogate sind: Moskowitische Chocolade und Content (ein warmes Getränk, bereitet aus 10 Loth abgebrühten und sehr klar geriebenen Mandeln und 1 Quart Milch, was man kochen läßt, dann durch ein Tuch in einen anderen Topf seiht, mit Zucker und Zimmt vermischt, noch einmal abkocht und darauf mit einigen Eidottern abquirlt). Auch aus Wall- und Haselnüssen, sowie aus Kastanien bereitet man ein chocoladeähnliches Getränk, selbst eine Erdmandelchocolade kennt man.

In Oesterreich giebt es sogar eigene Fabriken, welche nicht blos Kaffee-, sondern auch Chocolade-Surrogate bereiten, wie z. B. jene von I. Leitn er in Graz und von A. Tschinkel )un. in Schön- feld und Lobositz bei Kreibitz in Böhmen, die in Paris ihre Fabri­kate ausstellten.

219. Verpackung von Kaffee, Thee und Chocolade für den Detailhandel. Besonders in der Fabrikation von Kaffee- Surrogaten, z. B. Cichorien, finden Frauenspersonen viel Be­schäftigung; denn z. B. Cichorienkaffee wird in der Regel nur in Packetchen verkauft.

Ein Gleiches ist in der Verpackung von Chocolade» und Chocoladenpräparaten der Fall, bei denen alle nur erdenkli­chen feinen Umhüllungspapiere, Schächtelchen u. dergl. vorkommen, zu deren Anfertigung wiederum eine große Anzahl von Arbeiterinnen beiträgt.

Doch giebt, wenigstens in New-Aork, diese Beschäftigung nicht eben einer großen Anzahl von Personen Erwerb. Die Verf. rechnet (1862) nur 150 Personen, welche in den Kaffeebrennereien und Chocoladefabriken in dieser Art beschäftigt sind. Sie erhalten stück- oder wochenweise Bezahlung und verdienen im Wochenlohne S 1. 50 bis K 4 oder können, wenn sie schnell und gewandt sind, bei stück- weiser Bezahlung es pr. Woche auf K 26, oder auch auf S 37 bringen.

Es ist eigentlich keine ungesunde Arbeit, obgleich der Geruch von der frischen Waare manchmal etwas unangenehm wird. In manchen Geschäften können die Arbeiterinnen auch nach Belieben sitzen oder stehen.

Einlernen braucht es hierbei nicht viel, sondern es bedarf nur einiger Wochen Uebung, darin recht gewandt zu werden.