648 Kaffee-, Thee-, Chocolade-Verpackung. Kaffee- u. Theehäuser.

Meistens ist in dieser Beschäftigung das ganze Jahr zu thun, manchmal beschränkt sich die Arbeitszeit auch nur auf 10 Monate im Jahre. An Arbeiterinnen hiezu ist in New Aork kein Mangel.

Was die Verpackung des Thee's betrifft, so giebt es in den großen Städten Amerika's, wenn auch nur wenige Etablissements, welche sich damit befassen, den Thee aus den Kisten, in denen er eingeführt wird, zum Absähe im Kleinen in Büchsen von Blei oder Zinn, in Päckchen von Pappe oder Papierdüten zu verpacken.

Bis jetzt werden aber, der Vers. gemäß, noch sehr häufig Kna­ben verwendet, den Thee für den Detailabsatz zu verpacken, was doch auch Mädchen wohl versorgen könnten, denen man aber bis jetzt nur das Aufkleben der Etiketten überläßt.

Die Knaben und Mädchen arbeiten im Frühjahr, Sommer und Herbst lO, im Winter aber nur 8 Stunden und erhalten: die Kna­ben K 2 bis K 2. 50 pr. Woche und die Mädchen K 2. 50 bis K 3.

Die Arbeit ist wegen Einathmens des Theestaubes nicht gesund, und die Knaben, welche damit beschäft sind, werden, wie die Vers. sagt, nicht alt (siehe S. 521). Das bloße Zusiegeln der Packete und das Aufkleben von Etiketten schadet jedoch der Gesundheit in keiner Beziehung.

Um die verschiedenen Sorten und die Güte des Thee's wohl unterscheiden zu können, erfordert es doch wohl ein Jahr Lehrzeit. Die Mädchen haben indessen ihren Theil der Arbeit, das Aufkleben der Etiketten, bald erlernt. Die Lehrlinge erhalten volle Bezahlung von Anfang an.

Beschäftigung dieser Art giebt es das ganze Jahr über, jedoch am meisten im Frühjahr und Herbst.

220. Kaffee- und Theehäuser, Ausschank von Chocolade. Ocffentliche Orte, in denen Kaffee geschenkt wurde, finden wir, nachdem dieses Getränk schon im 13. Jahrhunderte in Vorderasien bekannt zu werden anfing, zuerst (1554) in Konstantinopel erwähnt, woselbst schon 1530 das neue Getränk allgemein in den Familien im Gebrauche stand, und zwei Männer aus Aleppo und Damascus unter Sultan Soliman die ersten Kaffeehäuser (Kliavva Xkaneks) mit allem möglichen orientalischen Comfort errichteten. Dieselben erhiel­ten bald in dem Munde des Volkes den NamenSchulen der Er­kenntniß". Denn,der vernünftige Mann, welcher eine Schale Kaf­fee geleert hat, kennt allein die Wahrheit", sagt der Araber. Diese Schulen der Erkenntniß" wurden aber, da man in ihnen zu stark politisirte, unter Sultan Murad 11. eine Zeit lang geschlossen. Auch im Jahre 1573 waren in Aleppo bereits Kaffeehäuser im Gange. Um das Jahr 1632 gab es in Kairo schon mehr als 1000 öffentliche Kaffeehäuser. Im Zahr 1652 errichtete P as q ua, ein Grieche, in London das erste Kaffeehaus, angeblich dasselbe, welches noch jetzt alsVirginia eotles-kouse" besteht. Auch in London ließ