Austern und Austernhandel. Kochsalz. 653

Zwieback verabreicht wird. Auch erhalten solche Geschäfte häufig Bestellungen zur Besorgung des Familientisches oder von Gesellschaften.

Im Sommer hört indessen das Austerngeschäft auf, da diese Thiere sich nicht blos nur bei kühlem Wetter halten, sondern dann schon an und für sich ungesund werden.

Das Aufmachen der Austernschalen wird größtentheils von jun­gen, kräftigen Burschen besorgt, da es einige Anstrengung erfordert. Zur Versendung und in den Handel werden sie zubereitet, indem sie aus ihren Schalen gestochen und mit ihrem eigenen Wasser, oder mit Salzwasser und Lorbeerblättern in Tönnchen oder (in Amerika) in blecherne Kannen eingemacht werden. Mädchen und Frauen sind in den meisten Geschäften, in denen Austern für Versendung einge­macht werden, beschäftigt. Da besorgen sie auch das Aufmachen, was gallonenweise bezahlt wird, und sollen manche Mädchen damit sogar mehrere Dollars an Einem Tage verdienen können. Es müs­sen dann aber schon Austern der größeren Sorte sein, welche jedoch nicht immer die besten zu sein Pflegen. In New Haven (Conn.) erhalten sie 2H Cts. für das Aufmachen eines Quarts Austern.

Die Beschäftigung ist nicht ungesund, und die Uebung ertheilt eine Fertigkeit, welche die Anstrengung ersetzt.

f. Verschiedenes.

224. Kochsalz. Dasselbe kommt entweder im MeereSwaffer, oder als Mineral im Steinsalze vor. Durch Abdampfen des See­wassers an den Küstenstrecken wärmerer Länder gewinnt man das Seesalz; Baysalz durch Anlegen sog. Salzgärten. Das Steinsalz wird, wo es in mächtigen Lagern vorkommt, bergmännisch gewonnen, überdies aber noch, wo es mit anderen Mineralien verunreinigt vor­kommt, wird es durch Bereitung einer künstlichen Soole und Gra- dirung hergestellt. In gewissen Städten Frankreichs, besonders in Dieppe, haben die Frauen das Geschäft, Salz zu führen, als eine Art Privilegium und treiben den Salzhandel als Monopol. Sie bilden eine Corporation, haben ihren Syndikus, und Salz kann von den Schiffen weg durch Niemand in die Stadt, in die Depots und Waarenhäuser kommen, als nur durch sie. Gemäß Census von 1860 sind 2699 männliche und 87 weibliche Arbeiter in den Verein. Staaten in der Salzfabrikation beschäftigt, und zwar mit dem Packen und Füllen der Salzfässer. Es ist dies aber doch immer eine schwere und mühsame Arbeit, und nicht recht geeignet für Frauenspersonen, obgleich sie an und für sich gesund wäre. Sie werden pr. Stück be­zahlt und verdienen täglich 75 Cts. bis § 1. Zu lernen braucht es hierbei nicht viel; aber es ist erforderlich, daß die Arbeiterinnen stark und kräftig genug sind, ihre Obliegenheiten erfüllen zu können. Es giebt jedoch nur in den Sommermonaten zu thun.

Früher waren viele Frauenspersonen damit beschäftigt, Säcke zu nähen. Diese werden jetzt aber aus Sackfabriken bezogen.