Das Papier.

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verschiedene Papiersorten im Werthe von 30,340,467 Frcs. erzeugt wurden, wovon 31,145,016 Kilogr. Maschinenpapier. Von den aus­stellenden Papierfabrikanten können wir nur bemerken: 1) daß die Firma Gustav Rüder L Comp. in Marschendorf bei Trautenau (Böhmen) 350 Personen beschäftigt und denselben einen Wochenlohn bezahlt, welcher je nach ihrer Befähigung und Arbeitsleistung 2H bis 10 st. beträgt, sowie daß zur Unterstützung der Arbeiter in Krankheitsfällen eine Fabrik-Krankenkasse besteht und arbeitsunfähig gewordene Arbeiter von Seite der Fabrik mit jährlichen Pensionen unterstützt werden; 2) daß Smith und Meynier in Fiume, die etwa 300 Personen in ihrem großen Etablissement beschäftigen, auch für das Wohl ihrer Arbeiter durch die Errichtung einer Sparkasse und eines Krankenfonds gesorgt" haben. In Belgien werden viele Frauen und Knaben in der Papierfabrikation beschäftigt, und der Pariser Ausstellungs-Katalog hebt von Frankreich hervor, daß unter den 34,000 Personen, welche in diesem Industriezweige Erwerb finden, insbesondere 11,000 Frauenspersonen gezählt werden. England zeichnet sich insbesondere in der Verwendung überseeischer Pflanzenfasern zu Papierzeug und deshalb durch seine wohlfeilen Pro­dukte aus. Großartig ist die Fabrikation und der Verbrauch von Papier in Nordamerika, wo 750 Fabriken im Jahre 1862 bereits ein Papierquantum von 27 Mill. Pfund lieferten. Und dort besteht wenigstens die Hälfte der in Papierfabriken beschäftigten Indivi­duen aus Frauenspersonen, und zählen dieselben mehrere Lau­sende. Man zieht Frauen zum Theil vor, weil sie billiger arbeiten; dann aber auch wegen der Reinlichkeit, mit der sie ihre Arbeit ver­richten. Mit Ausnahme der Bedienung des Feuers und der Ma­schinen kann alle Arbeit von Frauenspersonen besorgt werden, und dies geschieht denn auch in der That bereits in allen Ländern, wo Papier mittelst Maschinen angefertigt wird. Denn, wie wir bereits erwähnt, müssen sie die Lumpen sortiren, aussuchen und zerschneiden. In manchen Fabriken bedienen sie auch die Maschinen und Pressen (Holländer), in denen das Material zerrissen, zerschnitten und zer­stampft wird. Mädchen werden, wie wir dies oben schon ange­deutet haben, an das Ende der Maschinen gestellt, die fertigen Bogen aufzufangen und aufeinander zu legen. Sie helfen auch beim Aus­hängen, Zusammenlegen, Abhaspeln, Falzen, Sortiren, Zählen, En- veloppiren und Etikettiren des Papieres. Das Schreib- und Druck­papier wird buch- und rießweise zusammengelegt und verpackt. Das Tapetenpapier und einige Sorten Packpapier aber wird in langen, zusammengerollten Blättern (20, 30 100 Fuß) in den Handel ge­bracht. Die Löhne für Frauenspersonen in den Papierfabriken Amerika's richten sich je nach den Fabrikplätzen und der Kostspielig­keit des Lebensunterhaltes. Denn in der Stadt New Z)ork und Um­gegend erhalten kleine Mädchen K 1. 50 bis H 2. 50 und erwachsene Frauenspersonen §3, 5 6 Wochenlohn, während in Landstädten