662 Liniiren u. Paginiren. Schreibmaterialienhandel. Papierdüten.

richtung überwachen, sie stille stellen, wenn es nöthig ist, und das liniirte Papier abzählen, zurechtlegen u. s. w.

Die Arbeit ist eben nicht schwer zu erlernen und bedarf nur einige Wochen Lernens und Uebens. Aber man nimmt ungern Lehr­linge an, weil dieselben oft viel Papier ruiniren, weshalb man ihnen während der Lehrzeit keinen Lohn bezahlt. März und April sind die besten Geschäftszeiten. Nur ungefähr die Hälfte der Arbeiterin­nen wird auch während der stilleren Geschäftszeit an der Arbeit zurückbehalten. Die anderen haben nur vom 1. Juli bis letzten Okto­ber zu thun.

Zum Papierliniirgeschäft gehört eigentlich auch das Paginiren von Geschäftsbüchern u. s. w. Dasselbe kann in 1012 Tagen erlernt werden. Es ist jedoch kein Geschäft, in welchem es viel zu thun giebt, zumal man bereits mit Maschinen diese Arbeit schnell ausführen kann.

Zu Paris stellte L. Schreibmayr, Buchbindermeister aus München eine Numerir-Maschine nach neuerem, verbesserten Systeme aus, welche nicht nur fortlaufende, sondern auch nach jeder beliebigen Aenderung erforderliche Nummern, sowohl in einer wie in mehreren Farben producirte, und besonders auch zum Numeriren von Coupons der Werthpapiere sich brauchbar erwies.

230. Schreibmaterialienhandlungen sind in Deutschland Ge­schäfte, die hie und da bereits von Frauenspersonen geführt werden und zwar, wie es den Anschein hat, nicht ohne Erfolg. Es gehört nur eine umfassende Kenntniß der Waare dazu, und dann könnten damit auch Liniir- und Paginir-Anstalten, Dütenverfertigung mittelst eigener, sehr praktisch hiezu construirter Maschinen u. s. w. mit Nutzen ver­bunden werden.

231. Papierdüten machen. Man fertigt dieselben entweder mit der Hand oder mittelst Maschinen an. Die mit der Hand ge­fertigten will man für besser halten, als die von Maschinen ange­fertigten.

In den Papierdütenfabriken Amerika's sind Mädchen in der An­zahl von 26 beschäftigt und verdienen bei lOstündiger Tagesarbeit K 1. 50 bis 8 2 pr. Woche. Da, wo pr. Stück bezahlt wird, verdie­nen sie 20 oder 37 Ctö. pr. Hundert, je nach deren Größe. Dieje­nigen, welche pr. Stück arbeiten, haben eine Aufseherin oder Vor- arbeiterin, mit welcher sie contrahiren und es auf einen schönen Wochenverdienst bringen können. Auch in England wird die Arbeit in den Papierdütenfabriken von Frauenspersonen versehen. Männer erhalten um ein Drittel höheren Lohn, weil dieselben die Maschinen richten müssen, was wohl auch Frauenspersonen thun könnten, wenn sie sich ein Verständniß derselben schaffen und ihre Crinoline weglas­sen wollten, da dieselben sie in Gefahr bringen, von der Maschine