Bleistifte. Tinte.

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berg über 20 Bleistiftfabriken, in denen über 5000 Personen beschäf­tigt sind und jährlich 216 Mill. Bleistifte im Werthe von 3 Mill. Gulden producirt werden. Darunter beschäftigen Berolzheimer L Jllefelder in Fürth 95 Arbeiter beiderlei Geschlechts und 75 Familien; I. I. Rehbach in Regensburg 300 Personen; I. S. Städler in Nürnberg 150 Pers.; G. C. Beisbarth är Sohn daselbst 100 Pers.; Lothar von Faber zu Stein bei Nürnberg 500 Pers. (in dessen Schiefcrtafelnfabrik zu Geroldsgrün sind 300 Pers. beschäftigt). Neben der bayerischen Bleistiftfabrikation muß aber unbedingt auch die Oesterreicher genannt werden, deren Reprä­sentant L. Hardtmuth L Comp. (früher in Wien) nun zu Bud- weis in Böhmen ist, woselbst vortrefflicher Graphit gewonnen wird. Joseph Hardtmuth machte zugleich mit dem Franzosen Conds, 1797 die Erfindung, künstliche Bleistifte aus inländischem Graphit zu erzeugen und beschäftigt 250 Arbeiter in seiner Bleistiftfabrik, sowie 20 Personen mit der Verfertigung der ebenfalls von ihm er­fundenen sog. elastischen Rechentafeln auf schwarzem und weißen Per­gament.

Die Hauptarbeiten, welche in der Bleistiftfabrikation vorkom­men, sind: das Schlämmen der Materialien, das Mischen der­selben, die Bildung, das Brennen und das Fassen der Stifte. Die meisten Bleistifte kommen in Holz gefaßt vor; die Fassung in Schilfrohr rc. ist nur bei gemeinen Sorten üblich. Zu gemeinen Bleistiften nimmt man Tannen-, Fichten-, Linden-, Erlenholz; zu feineren Rotheibenholz, zu den feinsten Cedcrnholz. Bleistifte von künstlicher Masse werden mittelst Pressung in Stengelchen geformt, welche nach dem Trocknen gebrannt, dann in die Fassung gelegt wer­den. Wenn die Holzbrettchen nämlich in Streifen zerschnitten sind, so werden mehrere Nuten zugleich mit Tischlerleim bestrichen und die Stifte eingelegt. Nach dem Fassen und Behobeln müssen die Blei­stifte in gleiche Längen gebracht und an beiden Enden genau beschnit­ten werden, was mit jedem einzelnen Stück aus freier Hand mittelst einem eigenen hiezu passenden Messer geschieht. Die fertigen Blei­stifte werden dann mit Schachtelhalm abgezogen, polirt und mit einem erhabenen Stempel unter einer Holzpresse, meist vergoldet, mit dem Fabrikzeichen versehen.

Frauenspersonen sind hierbei beschäftigt, das Holz und die Stifte zu firnissen, zu bemalen und zu trocknen. In New Jork soll ein Mann mittelst des Hausirhandels mit Bleistiften, Stück für Stück 1 Cent, ein Vermögen von S 60,000 erworben haben.

251. Tinte. Dieser Artikel hat einen großen Verbrauch in den Ver. Staaten. Frauenspersonen sind mit dem Füllen der Fla­schen und Etiketten ankleben beschäftigt und verdienen, wenn sie von Morgens 7 Ubr bis Abends arbeiten. K 3. 50 pr. Monat. Die Beschäftigung ist nicht ungesund, die Arbeiterinnen muffen sich aber