714 Parfümeriewaaren. Verkauf von Parfümeriewaaren rc.

auszufinden und eine offenbare Ungerechtigkeit. Frauenspersonen sind in den einzelnen amerikanischen Parfümeriefabriken in einer Anzahl von 20 bis 600 und 700 engagirt. Sie arbeiten in den einen Fa­briken bald nur 9, in den anderen 10 Stunden, gewöhnlich von 7H Vormittags bis 6 Uhr Nachmittags, und ihr Lohn besteht, wenn sie mit Packen und Herrichten der Parfiimwaaren zum Verkaufe be­schäftigt sind, per Tag 50 Cts., oder im durchschnittlichen Wochen- lohne von K 1. 50 Cts. bis S 5 oder K 23, auch S 3. 50 Cts. bis S 4 und K 39; werden sie stückweise (per Dutzend, per Hun­dert rc.) bezahlt, können sie es auch die Woche auf H 6 bringen. Bei Anfertigung von Schachteln zur Verpackung der Parfümwaaren verdienen sie im Wochenlohn gewöhnlich K 3.

Man nimmt 6 Monate als die gewöhnliche Lehrzeit an, und es erfordert vor Allem Flinkigkeit und Behendigkeit der Finger, die kleinen Bouteillen und dergl. schnell handhaben zu können. Außer einigem Geschmack und Sinn für Zierlichkeit ist auch großer Ord­nungssinn und Sorgfalt nothwendig, von den Stoffen, welche größten- theils sehr kostspielig sind, nichts zu verderben und zu verschwenden. Auch bedarf es dann längerer Uebung noch, um darin recht behend zu werden. In New Jork erhalten Lehrlinge gleich vom Anfange an etwas Lohn, je nach ihren Leistungen bemessen; bisweilen schon gleich am Beginne K 2. 50 Cts. Ein Nochester Fabrikant meint, ein geschicktes Mädchen könne die Arbeit in einer Woche lernen, ver­steht darunter aber wohl nur, daß sich ein solches in einer Woche ' schon nützlich machen kann. Dagegen gilt auch in Boston die sechs­monatliche Lehrzeit und erhalten Lehrlinge vom Beginne an ent­sprechende Bezahlung, manchmal sogar bis K 3 per Woche. In Philadelphia ist die Lehrzeit auf 3 Monate festgestellt und erhalten die Lehrlinge so lange keinen Lohn. Zn Frankreich, wo die Frauen auch in der Parfümericfabrikation selbst beschäftigt sind, nehmen sich wie es im ossiciellen Ausstellungscataloge heißt, die gewöhnlichen Ar­beiter wenig Zeit, das Geschäft zu lernen, und dieselben theilen sich: in die Producenten oder Einsammler der Roh--Produkte, in die Reiniger der fetten Substanzen und in die eigentlichen Parfümeure, welche die Parfüms auslescn und dieselben mit gewissen Substanzen iu Verbindung bringen, endlich in diejenigen Personen, welche die fertige Waare schließlich in mehr oder minder elegante Verpackung bringen.

Die mit dem Letzteren beschäftigten Arbeiterinnen sitzen bei ihren Verrichtungen und haben in Amerika das ganze Jahr zu.thun. Früh­jahr und Herbst sind jedoch die emsigeren Zeiten und werden da in den meisten Geschäften noch Extra-Arbeiterinnen angestellt.

282 . Der Verkauf von Parfümerien, Parfümerieberei- tung im Kleinen rc. (Fortsetzung des vorigen Artikels.) Die Fabrikation von Parfümerie-Waaren erstreckt sich über so vielerlei