Patent-Medicinen rc. Schießpulver. Sand-u. Schmirgelpapier. 717

Digestion gestellt, und endlich 400 Pfund im Wasserbade davon ab- destillirt. Zu dem Destillate setzt man Citronenöl, Cedratöl, Me- lissenöl und Lavendelöl, von jedem 3 Loth; Neroliöl und Rosmarins! von jedem 1 Loth, Jasminblüthöl 2 Loth, endlich 24 Loth Berga- motöl Das Ganze wird nunmehr filtrirt und auf die Gläser ge­füllt.

Will man die Bereitung von Luu c>6 Oolo^lio selbst betreiben, so kann man auch zum Theil die Kräuter selbst ziehen und die Oele selbst bereiten. Jedenfalls aber giebt das Füllen auf Flaschen, ver­korken, siegeln und etikettiren eine für Mädchen paffende Beschäfti­gung ab.

284. Patent-Medicinen und Geheimmittel. Auch in den Geschäften, in denen solche Artikel (die ja auch in Deutschland ge­bräuchlich sind) angefertigt werden, sind Frauenspersonen mit dem Füllen derselben in Flaschen und Fläschchen, in Schachteln rc. beschäf­tigt, und verdienen etwa K 34 pr. Woche.

In einem Laboratorium zu Philadelphia sah die Verfasserin eine Anzahl Mädchen, welche Quinin, Calomel u. dgl. abwogen und ver­packten, im Winter 8 Stunden und im Sommer 9 Stunden arbei­ten und Hiebei K 39 pr. Woche verdienten. Diese Beschäftigung ist jedoch sehr ungesund und bringt die beste Constitution herunter. Die Luft in dem Raume, in welchem die Mädchen arbeiteten, war so lästig, daß die Vers., obgleich sie sich nur kurze Zeit darin aufge­halten hatte, noch einige Stunden nachher darunter litt, nachdem von ihr das Etablissement bereits verlassen war. Solche Dämpfe und Ge­rüche wirken alle mehr oder weniger nachtheilig auf die Gesnndheit, und man muß sich deshalb vor Einathmen derselben, durch Zubinden von Mund und Nase, sowie durch gute Ventilation in den Lokalen zu schützen suchen; nur darf die Luftreinigung nicht mit nachtheiligem Luftzuge versehen sein.

285. Schießpulver. Die Verpackung desselben soll gewöhnlich nicht in zu großen Quantitäten geschehen, und es werden Frauens­personen beim Etikettiren der Büchsen rc. beschäftigt, in denen das­selbe zur Versendung kommt.

286. Sand- und Schmirgelpapier, wird bereitet, indem man einen starken Papierbogen auf einer Seite mit Leim bestreicht, und dann feinen Schmirgel aussiebt, sowie nach dem Trocknen das nicht Angeklebte wegschüttelt. Man benutzt dieses Papier vorzüglich zum Schleifen von Messing und zur Vertilgung von Rostflecken auf Stahl oder Eisen, weshalb es auch oft Rostpapier genannt wird. Wendet man statt des Schmirgels zerstoßenes Glas oder feinen scharfen Quarzsand an, oder gepulverten Feuerstein, so erhält man in diesem Falle Glaspapier, im andern Sandpapier, welche beide ebenfalls als