Stärke. Kreide. Wasch- oder Reinigungsmittel. 723

verbraucht. Mit Hülfe einer entsprechenden Maschinerie bringt ein einzelnes Mädchen von 141500 Packete in einem Tage fertig. Sie tragen Papiermützen, die sie selbst gemacht haben, um ihre Haare vor dem Staube zu beschützen, der von der Starke in der Luft her­umfliegt, arbeiten 8 bis 10 Stunden und verdienen durchschnittlich 37^ Cts. pr. Tag. (Siehe S. 521)

Ein gewandtes Mädchen kann die ihr obliegende Verrichtung in wenigen Stunden erlernen. Die Aussicht auf Beschäftigung ist gut, und giebt es das ganze Jahr Arbeit.

291. Kreide, vorzüglich zum Reinigen des Silbers, wird überall roh gewonnen, auch in Amerika, und wenn sie mit anderen Theilen vermischt ist, sofern es die Kosten lohnt, durch Pulvern und Schläm­met gereinigt. Nach dem Census von 1860 sind in Amerika blos 1220 Frauenspersonen damit beschäftigt, den Artikel zu verpacken, werden nach dem Gewichte bezahlt und verdienen etwa K 3 pr. Woche bei lOstündiger Tagesarbeit.

292. Wasch- oder Reinigungsmittel. Es kommt so oft vor, sich einen Nebenverdienst zu erwerben, wenn man diesen oder jenen Gegenstand zu reinigen und zu waschen versteht, bei welcher Verrichtung die an sonstigen Stoffen oder Materialien üblichen Me­thoden'nicht anwendbar sind. Wir schalten daher aus Dr. Wincklers Recepttaschenbuch einige werthvollere Vorschriften (soweit es der hiefür gewährte Raum zuläßt) ein:

Alabaster reinigt man, indem man ihn zuerst mit Seifenwafser, dann mit reinem Wasser abwäscht. Sind Flecken daran, so betupft man diese erst mit Terpentinöl. Um seine Politur wieder herzustel­len, reibt man ihn erst mit Schachtelhalm ab, dann schleift man ihn mit gebranntem und in Wasser gelöschten Kalk und vollendet die Po­litur durch eine Mischung von Seifenwafser, Kalk und feingepulvertem und geschlämmten Kalk.

Aluminiumgegenstände, welche ein mattgraues Ansehen angenommen haben, behandelt man mit kaustischer Kali-Lauge, wodurch diese wieder lebhaft glänzend werden und nicht wieder an der Luft anlaufen.

Broncebeschläge Putzt man, wenn man dieselben in gewöhn­licher Seifenlauge kocht, sie bürstet, durch Wasser spült und dann durch Kleie oder Sägespähne rollt. Bei gepreßter Bronce wird die Lauge noch mit etwas Kochsalz versetzt, die Beschläge auch gebürstet; man muß indeß vermeiden, daß auf die Rückseite Wasser kommt. Ein allgemeines Verfahren, namentlich bei goldartig broncirten Thei­len, ist: man kocht dieselben in obengenannter Lauge, wäscht und bürstet sie mit einer zarten Bürste, darauf zieht man sie durch eine Mischung von gleichen Theilen Wasser, Salpetersäure und Alaun, trock­net sie hiernach und erhitzt sie dann schwach.