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Wasch- oder Reinigungsmittel.

Goldrahmcn reinigt man vom Fliegenschmutze, indem man sie mit Weinessig überfährt, sie nach einigen Minuten mit reinem Wasser abspült und durch Aufstellen und gelinde Wärme trocknet. Sehr gut erhält man die Polimentvergoldung durch Anwendung des weißen Sandrak-Bernsteinlacks.

Um Marmor zu reinigen, nimmt man eine Rindsgalle und ver­mischt sie mit 8 Loth Seifensiederlauge und 4 Loth Terpentin; als­dann setzt man fein gepulverten Pfeifcnthon hinzu und zwar so viel, daß man einen Teig erhält, den man auf den betreffenden Marmor aufträgt und nach 24 Stundenn wieder abreibt. Ist nach dieser Be­handlung der Marmor noch nicht ganz rein, so wird das Verfahren wiederholt.

Neusilberne Gegenstände reinigt man, wenn man sie zuerst in eine Mischung von 1 Theil Scheidewasser und 12 Theilen Wasser bringt und sie in eine Schnellbeize aus gleichen Theilen Scheidewasser und Schwefelsäure taucht, sie dann spült und mit Tannen-Sägespänen abreibt.

Oelfarben- und Firniß-Anstriche reinigt man am besten mittelst eines mit sehr verdünntem Salmiakgeist getränkten Schwammes.

Aechte Perlen wäscht man, wenn man dieselben in ein Läpp­chen von feiner Leinwand legt, Salz darauf streut und es zusammen­bindet; dann spült man es in lauwarmem Wasser so lange aus, bis alles Salz rein ausgezogen ist und trocknet die Perlen bei gewöhnlicher Temperatur.

Zu Perlstickerei bedient man sich einer Mischung von gewöhnlicher, guter Seife, die man in Scheibchen schneidet und mit ^ Quart Ochsengalle in einem Gefäße auf gelindem Feuer so lange sieden läßt, bis sich beide Stoffe zu einer Masse vereinigt haben. Ist dies erfolgt, so setzt man hinzu je 2 Loth: Venet. Terpentin, Honig und gestoßenen Zucker, rührt alles wohl durch einander, läßt noch einige Minuten kochen, gießt die nun fertige Seife in ein be­liebiges Geschirr und schneidet sie nach dem Erkalten in Stücke, wo­von man, wenn man eine Stickerei waschen will, soviel durch Kochen in Flußwasser auflöst, als man etwa gebraucht, schließlich die Lö­sung abkühlen läßt und sie dann mittelst eines weichen Schwammes anwendet.

Silber- und Goldtressen reinigt man, indem man sie über ein mit Leinwand überzogenes Mandelholz zieht und mit gewöhnlicher Seife und lauwarmem Regenwasser so lange wäscht, bis sie rein sind, dann gut abspült, durch Zuckerwasser zieht und auf der linken Seite halb trocken glättet. Während der Wäsche wandelt man die Tressen im Wasser. Bei Goldtressen nimmt man unter das Zuckerwasser einen kleinen Antheil Safran.

Silbernes Geschirre, das angelaufen ist, reinigt man am besten mit Ofenruß. Es wird damit schnell geputzt und von etwaigen Rostflecken befreit.