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Die Kattundruckerei.
gekrempelt, geschoren, an Nähmaschinen zusammengenäht, gemessen, zusammengelegt und geknüpft wird, oder (besonders Mädchen) wo sie den Druckern zugetheilt sind und Farbe zum Drucke Herrichten oder während des Druckes ausstreichen müssen, — erstere K 6—12 per Monat, K 2 — 4 per Woche (bei Board, zu K 1. 10) oder 25 — 50 Cts., 80 Cts. bis K 1 per Tag (bei Board, zu K 1. 50), und letztere S 5—8 Per Monat oder 33 Cts. per Tag. — Solche, die am Pantograph zeichnen und graviren, erhalten 50, 67—80 Cts. per Tag (bei S 2. 50 für Boarding) rc. — Die Arbeitsdauer ist verschieden, aber gewöhnlich 10—11 Stunden per Tag. In den Neu-England Staaten, wo besonders der Sonntag sehr strenge gehalten wird, Pflegt Sonnabends nur 8H Stunde gearbeitet zu werden, und manche Arbeiterinnen bedingen sich auch den ganzen Nachmittag frei. — Die Arbeiterinnen erhalten in der Regel in den Verrichtungen, in welchen auch Männer mitarbeiten, ganz gleiche Lohne, wie dieselben. Nur ist den Männern bisher die beste Beschäftigung hierin vorbehalten, nämlich: Muster zu entwerfen, Schablonen zu machen, Modell zu schneiden rc. Sie verdienen hierbei K60—70 per Monat oder K 10 bis 20 per Woche. Frauenspersonen könnten sich für solche einträglichere Beschäftigung ebenfalls gut qualificiren. — In Bezug besonderer Verhältnisse und Einrichtungen, welche etwa in dieser Branche der Fabrikthätigkeit für die Arbeiter getroffen ist, führt die Verf. noch als bemerkenswerth an: von einem Etablissement, in welchem keine Arbeiterin angenommen wird, außer sie habe sich schriftlich verpflichtet, die Ordnungsregeln der Fabrik, die ihr gedruckt in die Hand gegeben werden, zu erfüllen. Dafür hat sie dann aber auch den Vortheil, in das trefflich eingerichtete und wie eine Heimath gehaltene Boardinghaus einzutreten, welches die Fabrik eigens für ihre Arbeiterinnen unterhält und in welchem sie Kost, Wohnung, Wäsche, Teurung und Licht für den gewiß mäßigen Betrag von K 1. 37 (bei einem täglichen Verdienste von etwa bis 65 Cts. per Tag) erhält.
— In einem andern Etablissement besteht für die Arbeiter und Arbeiterinnen eine Bibliothek, und die Verf. fand, daß von den letzteren es 300—400 waren, welche diese Gelegenheit am eifrigsten benutzten.
— In England sind in den Färbereien und Druckereien ebenfalls Frauenspersonen beschäftigt, seltener oder nur theilweise abrr im übrigen Europa, wie die Verf. wissen will. — Von England erzählt sie, daß kleine Mädchen (als sog. "leerei^) schon von 5 Jahren an 12, ja manchmal sogar 16 Stunden, bis tief in die Nacht hinein, angehalten sind, für den nächsten Tag die nöthigen Farben für den Druck zu reiben und zu mischen. Wir glauben aber, daß eine solche Grausamkeit jetzt daselbst nicht mehr vorkommt, obwohl dies wohl früher vorgekommen sein mag.
Die Beschäftigung ist im Allgemeinen gesund, nur sind die Arbeiter mehr oder minder der heißen Luft und dem Staub ausgesetzt. Vorsichtsmaßregeln hiegegen sind S. 494 u. 521 angegeben, und bei Ar-