Die Kattundruckerei. Der Kattun.

773

beiten in großer Hitze, wo man beim Athmen weniger Sauerstoff aufnimmt, stark schwitzt und dadurch viel Flüssigkeit aus dem Blute verliert, ist es nothwendig, diesen Verlust durch mehr Trinken (von Wasser und leichtem Bier) zu ersetzen, die durch viel Schwitzen rauh werdende Haut auch von Zeit zu Zeit mit Fett einzureihen, und während des Arbeitens mehrmal in frischer, freier, kühlender Luft, natürlich aber mit den nöthigen Vorsichtsmaßregeln gegen Erkältung, kräftig zu athmen; keine spirituose Getränke, leichte Kleider (mit Vorsicht nach der Arbeit zu wechseln), gute Ventilation des Arbeitslokales. Manche Verrichtungen sind etwas beschwerlich, die meisten jedoch leicht und reinlich.

Lehrlinge sollen eine gesunde kräftige Constitution haben, lesen und schreiben können, anstellig sein und einige Beurtheilungsgabe be­sitzen. Manche Verrichtungen erlernen sich in einigen, etwa 24 Wochen; zu anderen, wie z. B. mit dem Pantograph zu zeichnen, bedarf es 312 Monate. Männer wenden auf die Kunst des GravirenS und Modellmachens, sowie des Drückens bei 7 Jahre an. Weibliche Lehrlinge verdienen während der Lehrzeit so viel, daß sie ihren Boarding bezahlen können.

In den Druckereien wird das ganze Jahr gearbeitet. Die kältere Jahreszeit ist jedoch die beste; denn bei sehr warmem Wetter muß die Arbeit oft einige Zeit ausgesetzt werden. Das Geschäft nimmt auch in Amerika immer mehr zu und dort, sowie in England ist stets Mangel an guten Arbeiterinnen.

Außer der vorstehenden allgemeinen Notiz über die Baumwollen- Waaren-Manufaktur führt die Vers. noch eine Reihe specieller Zweige dieser Industrie auf, um die Verhältnisse, wie und wo Frauenarbeit hierin vorkommt, möglichst nachzuweisen. Wir folgen ihr i» dieser zwar auf keine Vollständigkeit Anspruch machenden Darstellung, um unserer Tendenz getreu zu bleiben, durch solche Daten nach Möglich- lichkeit zum Vergleiche mit heimischen, hierher sich beziehenden Zu­ständen anzuregen und auf diejenigen Punkte möglichst aufmerksam zu machen, welche auch bei uns zu beachten und zu erheben sind, um ein richtiges Bild der Frauenarbeit zu schaffen, und darnach von überfüllten und schlecht lohnenden Beschäftigungen abzurathen und auf solche Crwerbsarten hinzuweisen, wo bisher noch nicht so viel Arbeiterinnen engagirt sind, aber noch mehrere Erwerb finden könnten, und sie mithin in denselben eine bessere Behandlung erfahren und besseren Lohn erhalten würden.

324. Der Kattun (englisch 6olton, d. h. Baumwolle) nennt man eigentlich alle glatten Baumwollenstoffe. In einer Kattunfabrik in North Adams, Mass., sind Frauenspersonen, worunter auch kleine Mädchen, beschäftigt, und verdienen Mädchen und Knaben beim Spin­nen K 23, Mädchen an den Spülmaschinen S 3, Arbeiterinnen für Scheeren K 4, Zurichterinnen K 46, und Weberinnen etwa auch