Watte.

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Spinnerei gewonnenen Vließen einen dünnen Anstrich von Leimwasser giebt, das mit etwas Alaun versetzt wird.

In der Fabrikation der Watte sind sowohl in Amerika wie in Europa Frauenspersonen beschäftigt; jedoch passen nur einige, nicht alle Verrichtungen für sie. Gute Arbeiterinnen verdienen bei 12- stündiger Tagesarbeit wöchentlich K 2 und Boarding. Männer er­halten K 1 pr. Woche mehr, verrichten aber schwerere Arbeit als Frauen. Lehrlinge erhalten nach zwei Wochen den gewöhnlichen Lohn. Die den Frauenspersonen zugetheilte Arbeit ist leicht und braucht keinen besonderen Auswand von Anstrengung. Auch ist sie so gesund, als eine in geschlossenen Räumen vorgenommene Arbeit nur sein kann. Es giebt in Amerika hinreichend Arbeiterinnen für die­ses Fach.

In den Specialkatalogen Deutschlands zur Ausstellung in Paris finden wir über die Verhältnisse der Arbeiter in der Baumwollen- waaren-Industrie nur sehr spärliches, über dieFrauenarbeit" (mit Ausnahme der Baumwollenwaaren-Stickerei) aber gar nichts erwähnt. Aus Preußen und Norddeutschland") hatten 45 Baumwoll- Fabrikanten ausgestellt, welche die Anzahl der bei ihnen beschäftigten Arbeiter" angeben auf 100, 120, 150, 160, 160180, 200 225, 300, 350, 350-400, 380, 400, 400500 (Rolffs L Co. in Cöln, Fabrikanten von baumwollenen, gedruckten Tüchern), 500600 (Postpi schilt in Langenbielau in Schlesien, Fabrikant von Hosen- und Rockstoffen), 600800 (Goldschmidt L Söhne Kattun­fabrikanten in Berlin Köpnikerstraße 24), 11001200 (die Mechanische Weberei in Linden, Hannover), 1100 1500 (die M. Gladbacher Spinnerei und Weberei, Rheinpreußen), 90009300 (Kaemmels Erben L Co., Fabrikanten aller Arten von Baum­wollenstoffen in Großschönau, Sachsen), wozu noch drei Lang- und Stickerei-Fabrikanten Plaucns kommen: Böhler (550 Arbeiter, die Handsticker ungerechnet), Iahn (500 Arbeiter und 1500 mit der Stickerei beschäftigte Personen auf dem Lande) u. SchnorrLStein- h auser u. A. mit 100 Stickerinnen und Fädlerinnen. In Wär­tern b er g nimmt, was die Größe der in ihr angelegten Kapitale, der Wertherzeugung und des Arbeitsverdienstes in Spinnerei, Webe­rei, Bleicherei und Appretur betrifft, die Baumwollenfabrikation die erste Stelle in der Landescultur ein. Die 21 Spinnerei-Etablisse­ments zählen allein 3550 Arbeiter; bei der Weberei ist die Fabrik­industrie mit der Hausindustrie vereinigt. Einigen specielleren Arbeiterverhältnisscn begegnen wir in dem badischen und österreichischen Kataloge. Die Baumwoll-Fabrikanten Köchlin, Baumgart-

") Zu Seite 620 müssen wir hier berichtigen, daß auch für Preußen mit Norddeuts chland und für Hessen Specialkataloge für die Ausstellung zu PariS vorhanden sind.