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Watte.

ner L Co. in Lörrach z. B. haben für die 1500 Arbeiter, die sie beschäftigen, eine Unterstützungs- und Krankenkasse, einen Consumverein, Arbeiterwohnungen mit Kleinkinderschule, eigene Fabrikschule, eigenes Pompier Corps. In Oesterreich, das 154 Baumwollspinnereien und 64 Zwirnereien, 120 Baumwollweber, 26,207 Baumwoll- und Leinenweber, 451 Wattenmacher, 26 Kattunfabriken, 99 Zeugmacher und 442 Bandmacher besitzt, haben ähnliche Fürsorge für ihr Ar­beiterpersonal getroffen: Hainisch in Aue bei Schottwien, wo die 160 Arbeiter sammt deren Familien unentgeldliche Wohnung erhalten, deren Kinder unentgeldliche« Religions-, Elementar- und Musikunter­richt genießen und für die eine Krankenkasse und ein Consumverein besteht; Hainisch in Nadelburg bei Wiener Neustadt: Kranken­verein, Fabrikschule und Wohnungen für Fabrikarbeiter; Stametz, I. H. L Co. in Wien beschäftigen 1000 Arbeiter, für welche eine Sparkasse errichtet ist, in welche wenigstens 5 pCt. vom Lohne zu­rückgelegt werden müssen, wodurch den Arbeitern nicht allein die An­schaffung von Winterbedürfnissen im Großen zu billigeren Preisen er­möglicht, sondern auch die Gelegenheit geboten ist, aus den Erspar­nissen Grundstücke und eigne Wohnungen zu erwerben.

Die französische Baumwollen - Manufaktur beschäftigt jetzt ungefähr 600,000 Personen, von denen etwa 200,000 in ihren eige­nen Wohnungen arbeiten. Besonders hervorgehoben ist im offic. Kat. d. Ausst. zu Paris, daß die Maschinenweberei, da sie die Kosten der Produktion verringert hat und durch die billigeren Absatzpreise die Nachfrage gesteigert worden ist, mehr Leuten Erwerb giebt, als die Handweberei. In der englischen Banmwollen-Manu- faktur findet jetzt unstreitig die größte Anzahl von Menschen Be­schäftigung und Erwerb. Schon dieZählung von 1861 ergab wenigstens 611,400 Personen, welche in 2210 Etablissements mit 26,010,217 Spindeln und 298,847 Stühlen beschäftigt waren, worunter 246,400 männlichen (156,900 unter 20 Jahren) und 365,000 weiblichen Ge­schlechts (206,500 unter 20 Jahren). Der Lohn betrug durchschnitt­lich 7^ Thlr. wöchentlich für männliche Arbeiter über und 2H Thlr. unter 20 Jahren, sowie 3^ Thlr. für weibliche Personen über und 2 Thlr. für solche unter 20 Jahren. Die Löhne hatten sich seit 15 Jahren zurück sehr gesteigert. Jetzt stehen dieselben auf 819 Schil­linge für 5060 Arbeitsstunden bei erwachsenen Frauenspersonen und auf 610 Schillinge für 5060 Arbeitsstunden bei unerwachsenen Mädchen. Auch in der Schweiz nimmt die Baumwollenindustrie einen bedeutenden Standpunkt ein, und unter die Ursachen ihres leb­haften Blühens rechnet man neben den wohlfeilen Arbeitslöhnen haupt­sächlich den Umstand, daß die Manufaktur arbeit in Verbin­dung mit der Landwirthschaft stehe. Es ist dies auch in den Neu-England Staaten der Fall, welche schon mit der Schweiz darin ähnliche Vortheile gewähren, daß sie ebenfalls gebirgig sind und den Fabriken reiche Wassertriebkräfte bieten. Uebrigens sollte