Schildpatt. Elfenbein.

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Arbeitern besorgt. Auch das Aussägen von Figuren paßt für Frauenspersonen. Das Firnissen könnte ebenfalls von ihnen versehen werden. Arbeiterinnen können mit Abrunden der Kammzähne ge­gen S 3, 4 bis 6 per Woche verdienen. Männliche Arbeiter erhal­ten H 6 bis 7. Das Firnissen zu erlernen würde für eine Person von gewöhnlicher Fassungsgabe etwas mehr als eine Woche, das Po­liren jedoch etwas länger, das Schnitzen und Sägen, sowie jede andere Verrichtung 6 bis 8 Wochen, ja bis 6 Monate lange Lehr­zeit erfordern. Das Geschäft ist nicht blos sehr von der Mode abhängig, sondern hat auch an der Kautschuk- und Gutta-Percha- Manufaktur einen sehr mächtigen Concurrenten, weshalb es den Ar­beiterinnen auch nicht mehr so sichere Aussicht auf dauernde und loh­nende Beschäftigung geben kann.

6. Elfenbein.

382. Elfenbein und Elfenbeinwaaren. Unter den Na­men Elfenbein werden bekanntlich die Stoßzähne der Elephanten ver­arbeitet, welche manchmal bis zu 7' lang, an der Wurzel gegen 7 bis 8" dick und bei 100 Pfund schwer sind. Der Theil nächst der Wurzel ist mehr oder weniger hohl, die Spitze dagegen auf eine ge­wisse Länge massiv. Die Substanz des Elfenbeins ist von Natur aus Knochen. Seine angenehme weiße Farbe, sein feines und lichtes Ge­fügt, seine Härte und Elasticität, endlich die Fähigkeit, eine schöne und dauerhafte Politur anzunehmen, machen das Elfenbein zur Dar­stellung vieler Gegenstände sehr schätzbar. Es ist nicht ganz so hart, wie Knochen, aber auch weniger spröde, läßt sich in allen Richtungen gleich leicht und glatt bearbeiten, hat aber den doppelten Fehler, daß es beim Austrocknen oft sich wirft, verzieht oder gar zerreißt, und daß es mit der Zeit seine weiße Farbe in eine schmutziggelbe verän­dert. Mehrere andere Arten von Zähnen werden gleich den Stoß­zähnen der Elephanten verarbeitet und daher öfters unter den Namen Elfenbein mit begriffen, zum Theil auch mit dem wahren Elfenbein verwechselt, als: die Backenzähne von Pferden (woraus man seltene kleine Gegenstände verfertigt), die fossilen Zähne des Mamuth (sog. gegrabenes Elfenbein), 1012 Fuß lang, die Hauzähne des Fluß­oder Nielpferdes, 14 bis 2 Fuß lang und 5 bis 7 Pfund schwer, die des Wallrosses, 2 Fuß lang und 5 bis 10 Pfund schwer und des Narwalls, 6, 10 bis 20 Fuß lang. Zur Verarbeitung des Elfenbeins werden im Allgemeinen die nemlichen Werkzeuge und Ver- fahrungsarten angewendet, wie bei den Beinarten. Das Zertheilen geschieht mit einer aus einer breiten Uhrfeder gefertigten Säge. Feine Umrisse und Durchbrechungen werden mit der Laubsäge ausge­schnitten. Breite und lange Flächen ebnet man mit Hülfe eines klei­nen Hobels. Die Vollendung der durch Drechseln, Feilen, Schaben u. s. w. hergestellten Elfenbeinarbeiten geschieht durch Schleifen und

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