Kämme aus Elfenbein. Piano-Tasten.

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ben sich sehr verringert habe, so daß kaum ein Dutzend derselben auf 40 männliche Arbeiter kommt, die 11 Stunden im Sommer (aus­genommen die Sonnabende), im Winter bis Sonnenuntergang ar­beiten, und entweder in Wochenlohn K 4, oder per Stück bezahlt 70 Cts. bis K 1 per Tag (bei K 1. 75 bis K 2 für Board) ver­dienen. Von den Arbeiterinnen in den Elfenbeinkammfabriken Neu-Englands sagt die Verf., daß unter ihnen sich wenige oder gar keine fanden, welche sich nicht wenigstens der gewöhnlichen Schul- kcnntnisse erfreuten, daß allen gute Gelegenheit geboten war, die­selben durch den Besuch von Schulen mehr zu vervollkommnen, und die Fabrikanten sich stolz darauf zeigten, daß gerade aus ihren Ge­schäften nicht weniger als 7 Arbeiterinnen an Pastoren sich verehe­licht hatten (von denen einer Missionair aus den Sandwichinseln war), und Andere in achtungsvollen Verhältnissen versorgt wurden. In Con­necticut arbeiten Hunderte von Familien für Elfenbeinkammfabriken und verdienen K 4. 50, K 5 bis 6 per Woche. In einem derar­tigen Geschäfte in Lancaster (Pa.) verdienen die daselbst beschäftigten 7 Arbeiterinnen für 10 Stunden Tagsarbeit K 2 bis H 3. 50 (bei K 1. 25 für Board) per Woche.

Knaben müssen bis zu ihrem 21. Jahre lernen, Mädchen nur einige Wochen lang. Die Zeit, welche zum Lernen erforderlich ist, Wechselt mit der Verschiedenheit der Arbeiten und Verrichtungen, und erfordert in manchen Fällen 2 Monate, in andern aber nicht mehr als 1 Woche Lehrzeit. Die Qualifikation, die man von Lehrlingen verlangt, ist gewöhnliche Schulbildung, Fleiß und achtsames Wesen. Die Arbeit ist leicht und nicht gerade besonders ungesund; die einzige Ursache weshalb sie zuletzt ungesund werden kann, ist, weil es eine sitzende Beschäftigungsart ist. Es giebt das ganze Jahr in die­sem Geschäfte andauernde Arbeit. (Siehe S. 81.)

385. Piano-Tasten. Es ist nirgend aufzufinden, daß Frauenspersonen mit der Verfertigung von Piano-Tasten aus Elfen­bein beschäftigt wären, sagt die Verf., und meint, sie könnten diese Arbeit wohl auch, jedenfalls aber das Polircn derselben versehen. Selbst das Sortiren der Pianotasten und das Einpacken derselben in kleine Papierschachteln, was sich doch gut für Frauenspersonen eig­nete, ist ihnen noch nicht anvertraut, da dies einige Erfahrung und Unterscheidungsgabe bedarf. Wenn die größeren Blöcke in kleinere Stücke gesägt würden, vermöchten Arbeiterinnen, meint die Verf. doch letztere zu Tasten verarbeiten. Sortiren und Zusammenpas­sen des Elfenbeins erfordert, der Angabe eines > Fabrikanten gemäß, lange Einübung. Mädchen mögen sich aber, sagt er, zu einer solch' langen Lehrzeit nicht verstehen, und dann, wenn sie es auch thäten, gehn sie gerade zu einer Zeit wieder weg, wo sie anfangen, brauchbar zu werden. Ein anderer Fabrikant meint, daß Frauenspersonen im Pianotasten-Geschäfte wohl deshalb noch keine Beschäftigung gefunden