Bilderrahmen. Holz- oder Hobelspähne.
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410. Bilderrahmen in ländlichem Style von Rinde, rohem Holze, kleinen Acsten, Reben, Moos, Nußschalen u. s. w. anzufertigen möchte hie und da einen Nebenverdienst abgeben und eine mäßige Einnahme verschaffen.— Rahmen für Bilder, Photographien u. s. w., Uhrengestelle u. dgl. welche Nachahmungen der Natur entweder in Papiermache oder Metallguß sind, pflegen ja überall so beliebt zu sein, daß der Gedanke nahe liegt, solche Arbeiten, aus dem natürlichen Material gebildet, möchten doch auch ihre Käufer finden. Mittels Aufleimens auf eine schmale Rahme von weichem Holze, mittels Ein- und Zusammenfügens mit Draht u. s. w. möchte es einer erfinderischen Arbeiterin, die Geschmack hat, doch wohl gelingen, solche Arbeiten zu fertigen und diese Beschäftigung sich lohnend zu machen. Wir deuten dies hier nur an. — Manche solche Anregungen haben schon Erfolg gehabt; warum sollte dies nicht auch hier der Fall sein können, um so mehr, da solche Erzeugnisse nicht so kostspielig wären, und am Ende ein viel schöneres Ansehen haben würden? Eichenholz z. B. von welchem die Rinde abgeschält ist, giebt eine sehr abwechselnde ästig- und linienreich aussehende Oberfläche, die dann noch gefirnißt werden könnte. Ebenso Holz, das eine schöne, nicht zu rauhe Rinde hat. — Hat man aber nun einmal den Versuch mit einer solchen Arbeit gemacht und ist sie gelungen, so ist es merkwürdig, auf welche niedliche Dinge man von selbst verfällt, und wie Sinn und Hand geübt und geschickt werden, selbe herzustellen.
411. Holz- oder Hobelspähne, — sind ein neuer Handelsartikel geworden, deren man sich jetzt in Amerika sehr häufig zum Füllen von Matratzen und zur Auspolsterung von Möbeln bedient. Dieselben werden aus billigen Holzarten, besonders aus solchen, welche einen leichten Geruch haben, um dadurch zur Abhaltung von Insekten beizutragen, mit einer sinnreich construirten Maschine in Fäden von der Dicke und Länge eines Roßhaares geschlitzt, und kommt die Polsterung mit diesen Holzfäden weit wohlfeiler, als die mit Seegras, wo- neben sie auch noch weicher, elastischer und dauerhafter, als diese ist.
Frauenspersonen verrichten das Einfüllen der betreffenden Mobiliargegenstände mit diesem Materiale.
Daß man aus Hobel- oder Holzspähnen auch Tapeten in jeder beliebigen Farbe und Größe macht (die besonders ein gutes Mittel gegen feuchte Wände) abgeben, haben wir bereits (Seite 273) erwähnt. Aber auch Kiepen und Körbe, Matten, Läufer u. s. w., macht man daraus.
Auch, daß bei der Verarbeitung dieser Holzspähne zu solchen Gegenständen Frauenarbeit engagirt ist, daß aber (wie überall in Deutschland) hierüber keine nähere Information erlangt werden kann, haben wir dort bereits erwähnt.