896 Porzellan und Porzellanwaaren. Porzellan malen rc.

zellanwaaren von dem einfachsten Speiseteller bis zu dem theuersten Luxusartikel ist eine enorme!

Die Verf. sagt, daß Porzellan etwas von Töpferwaare und Glaswaare gemein habe, und daß es eigentlich eine Zusammenfügung zwischen beiden sei. Sie behauptet, daß zur Porzellan-Manufaktur in Amerika die besten Materialien gefunden werden, insbesondere im Staate New Hampshire, in Wilmington (Del.), nahe an Philadel­phia, in Alabama, in Texas. Allein Wenige wollen es riskiren, eine Porzellanfabrik in Amerika zu begründen; denn bisher sollen alle derartigen Versuche gründlich gescheitert sein. Amerika bezieht daher seinen Bedarf aus Europa: die besten Hausstandsartikel aus England, die zur Zierde dienenden aus Frankreich. Sie glaubt auch, daß manche Verrichtungen in der Porzellanfabrikation von Frauen versehen werden könnten, wie das Schneiden des Porzellans mit dem Drahte, die Artikel mit der Presse formen und in aufgelöstes Por­zellan tauchen, um ihm den nöthigen Glanz zu geben; dasselbe zu verzieren und zu brennen. In Cornwall, England, sind Frauen und Kinder beschäftigt, aus Porzellan eine Art Lehm zu machen, der in der Porzellanfabrikation, beim Papiermachen und in den Calicot- druckereien gebraucht wird.

451. Porzellan malen und poliren (Fortsetzung des vorigen Artikels). Es giebt zwei verschiedene Arten von Porzellanmalerei. Die eine wird (wie S. 893 bei der Fayencemalerei auseinanderge­setzt worden) vorausgemacht und dann transferirt, und dieses ist die Methode, welche bei gewöhnlich gemalten Waaren angewendet wird. Hierbei sind zwei verschiedene Verrichtungen, die gesonderten Perso­nen übertragen sind. Die eine, das Transferiren, wird einer hierin besonders gewandten Person anvertraut. Dann das Abtrennen des überflüssigen Papiers, das beim Transferiren benutzt wurde, das mit Flanell reiben und Waschen des Artikels, sowie das Herrichten zum Trocknen ist wieder einer anderen Person übertragen. Frauens­personen sagt die Verf. sind bisher noch nicht die Verrich­tungen des Grundirens anvertraut, die sich aber gerade der dabei erforderlichen Sorgsamkeit und des feinen Fühlsinnes wegen am besten für sie passen möchte. In Staffordshire (England) wurde noch vor einigen Jahren Alles daran gesetzt, daß Frauenspersonen nicht zum Porzellanmalen zugelassen werden sollten, und nun, nach kurzer Zeit dürfen sie wieder einmal gar nicht mehr die Hände einen Au­genblick darin ruhen lassen. In Frankreich und in mäßiger Aus­dehnung in England, wird Malen, Vergolden und Poliren von Frauenspersonen verrichtet. Anwendung der Frauenarbeit Hiebei, sagt die Verf., ist auch die Ursache, daß China billiger nach Amerika zu exportiren vermag. In New Uork sind Frauenspersonen mit dem Poliren von Porzellan beschäftigt. Es ist dies blos eine mecha­nische Verrichtung, das im Reiben der Vergoldung mit Achat besteht,