939 Versilbern. Silberne Fingerhüte. Gold und Golderprober.

len chemische Versilberung und mechanische Versilberung an. Die erstere geschieht entweder im Feuer, oder kalt, oder naß. Die Versilberung in Feuer paßt jedenfalls nicht zu Frauenarbeit. Ob aber die kalte? Dieselbe besteht nämlich darin, daß man die zu versilbernden Gegenstände mit einer innigen Mischung von 1 Theil Silberpulver, 2 Theilen Weinstein, 2 Theilen Kochsalz und etwas Wasser mittelst eines Leinwandläppchens oder Korkes anreibt, dann mit warmem Wasser abspühlt, abwischt und hierauf erwärmt. Ba­rometer- und Thermometer-Skalen, Uhrzifferblätter, Kleinigkeiten aus Messing, Tombak oder Kupfer u. dergl. werden auf solche Weise leicht und schnell, jedoch in geringer Stärke und Dauerhaftigkeit, versilbert. Jedenfalls aber könnten Frauenspersonen das galva­nische Versilbern, das besonders bei Tischgeräthen angewendet wird, besorgen, wenn sie die Verfahrungsweise hinlänglich kennen gelernt haben.

Von dem galvanischen Verfahren, von der Versilberung von Holz und von Silberblattschlagen weiter unten noch einmal Analoges beim Vergolden und Goldblattschlagen, welches gleich der obigen Verfahrungsart ist.

515. Silberne Fingerhnte. Die Verf. meint, all' die in der Verfertigung dieser Waare vorkommenden Verrichtungen könnten von Frauenspersonen versehen werden. Knaben müssen 4 Jahre lernen. Die Arbeiter sitzen bei den einen Verrichtungen, bei den anderen stehen sie. Das Poliren geschieht an einer Scheibe, und es ist nicht immer genug Arbeit für eine Person vorhanden, außer in großen Etablissements, und dann ist es mit den übrigen Verrich­tungen so in Verbindung gesetzt, daß es nicht separirt werden kann. Es werden auch, seitdem Nähmaschinen im Gebrauche sind, nicht mehr so viel Fingerhüte verkauft. Es sind nicht mehr als 812 Fingerhutmacher in den Ver. Staaten.

k. Gold waaren.

516. Gold und Gold erproben und läutern. Gold hat bekanntlich eine feurig hochgelbe Farbe, einen starken Glanz und kry- stallisirt in Würfeln. An Härte steht es zwischen dem Silber und Zinn, es ist nicht sonderlich elastisch und klingend; aber es ist das dehnbarste Metall, indem es sich zu den dünnsten Blättchen schlagen läßt. Das Gold wird wegen seiner Weichheit und wegen seines hohen Preises selten rein verarbeitet, sondern zumeist mit Silber oder Kupfer vermischt.

Den Feingehalt einer Goldlegirung prüft man durch die Strich­probe, wozu man Probirsteine und Propirnadeln oder Goldstrichnadeln von wenigstens 824 Karat (fein Gold) nöthig hat. Man unter­sucht, welche Probirnadel auf dem Steine einen gleichen, oder doch