940 Gold- und Juwelen-Manufaktur. Emailliren.

verdienen K 10 pr. Woche. Ein Juwelier in Pawtucket, Rh. I., benutzt Frauenspersonen nicht nur in seinem Geschäfte unmittelbar, sondern auch auf mittelbare Art und Weise, nämlich zum Juwelen­kästchen machen und zum Verpacken der Waare. Sie erhalten gleiche Bezahlung wie die Männer für gleiche Arbeit; einige werden stunden­weise, andere pr. Stück bezahlt, arbeiten 10 Stunden pr. Tag und verdienen so K 38 pr. Woche. Juwelenkästchen zu verfertigen, bildet hie und da einen Zweig der Hausindustrie und wird in der Art pr. Stück bezahlt, daß Hiebei von 25 Cts. bis S 1. 15 pr. Tag verdient werden kann.

Zum Löthenlernen bedarf es keiner langen Lehrzeit. Im Allge­meinen wird eine Lehrzeit von 6 Monaten angenommen. Aber wie überall das Erlernen irgend einer Verrichtung von der Anlage und Geschicklichkcit des Lehrlings abhängt, so werden manche schon in einer Woche tüchtig, wozu andere vier Wochen brauchen. Die Lehr­linge erhalten verhältnißmäßig Bezahlung. Für Jemand, der wohl bekannt mit dem ganzen Geschäfte werden will, bedarf es einiger Jahre, und das ist längere Zeit, als Frauenspersonen Willens zu sein pflegen, zu opfern, um sich selbst dem Geschäfte vollkommen ge­wachsen zu machen.

Manchmal leiden die Arbeiterinnen von dem Staub, wenn sie in denselben Räumen arbeiten müssen, in denen die Männer an den Maschinen beschäftigt sind (siehe dagegen S. 521). Bei der Ju­welen-Manufaktur ließ man sonst oft durch den Rauch der Holzkoh­len den Arbeitsraum anfüllen; und das Schmelzen des Salpeters, Albuminiums und Salzes, was man eben bei trockener Färbung ge­braucht, verursachte allgemeine Nervosität, sowie Kopf- und Brust­schmerzen. Diesem wurde durch Röhren in einem gewissen Maßstabe abgeholfen, welche den Dunst theilweise oder möglicher Weise ganz abführen. Juwelenkästchen zu machen oder Waaren zu verpacken, ist nicht schlimmer, als Weben und Nähen. Die Arbeiterinnen in Gold - und Juwelen-Manufakturen haben das ganze Jahr hindurch gleichmäßig andauernde Beschäftigung *).

518. Emailliren. Hiervon ist zwar schon auf Seite 876 die Rede. Bei Goldwaaren, Ordensdekorationen ist das Email bekanntlich durchsichtig. Auf Schmuckwaaren wird zuweilen Email von mehreren Farben in vorgravirtc Dessins eingebrannt. Gold in seiner ursprünglichen Eigenschaft ist das beste Metall zum Emailliren, weil dasselbe etwas von seiner eigenen Gluth dem Grunde mittheilt und in der That zu dem Reichthum und der Feinheit der Färbung

In Pforzheim sind 8001000 Arbeiterinnen mit Schleifen, Poliren und Aufputzen der Goldwaaren, und zwar je 10, 20 bis 30 in jedem Geschäfte thätig. Unter welchen Verhältnissen rc. konnten wir nicht erfahren.