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gcgnete unsere Barke cinein den Strom hinabschwimmenden Leichnam, entweder Franken oder Türken, noch halb bekleidet. Zur ^ Zeit des Nachtgcbctes legte sich der Wind, weshalb wir bei Djarf,
einer Musthafa-Bc'k, dem Sohne Jbrahihm Paschas, gehörigen Zuckerfabrik, anlegten. Da die Fabrik gerade in voller Arbeit war, besuchten wir dieselbe und fanden sie sehr gut, jedenfalls von Europäern eingerichtet. Die Walzen werden durch Dampfmaschinen getrieben und quetschen das Zuckerrohr so zusammen, daß es, nachdem es einige Tage in der Sonne gelegen hat, zur Feuerung der Maschine verwendet werden kann. Das Feucrungsmate- rial besteht in Baumwollenstauden, Baumwollcnkörncrn und Riedgras. Kohlen und Holz hat man nicht. Der frische Rohrsast schmeckt widerlich süß und wird an Ort und Stelle geläutert und zu vorzüglichem Zucker eingesotten.
Nachts hatten wir eine großartige Schakalmustk in der Nähe der Barke. Der Mond schien nach Mitternacht hell, doch war es uns nicht möglich, eine von den Bestien zu Gesichte zu bekommen. > Am anderen Morgen fehlte der Wind. Wir gingen auf die
Jagd und machten gute Beute. August Tischendorf, mein neuer Bedienter, sah in den Getreidefeldern einen Luchs, ohne darauf zu schießen. Ob er vielleicht auch die Meinung des Schneiders Striebe gehabt und ihn für einen jungen Löwen gehalten hat, weiß ich nicht. Goltz läßt diesen, nachdem er in der Durrah jedenfalls auch einem unschuldigen Luchs begegnet war, sein Abenteuer mit folgenden Worten erzählen:
„Mich ist ein schönes Becst, wissen Sie, was man sagen kann, ein gefährliches Thier, aufgcstoßcn. Wie ich in das Frucht- getreide oder Feld drein kommen thue, sieht mir dieses Scheusal, wilde Thier, mit zwei schrecklichen Augen an, ganz als wenn es mir angreifen will. Ich denke, entweder du kommst auf mir, oder ich auf dir und so will ich gerade abdrücken, was ich eingeladen habe, so hat es mir nochmals angeblickt, ganz grimmig, und ist ^ davon gesetzt auf zwei Hinterfüße, daß nur so geknastert in das
Rohr; daß ich gewiß denken kann, der Gestalt nach und Grimmigkeit, daß dieses Thier ein Löwe gewesen ist, vielleicht noch nicht
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