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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Diejenigen, welche die heutige, lästige Arbeit im Vaterlands uns abnehmen, an die Frauen; unter den Frauen verstehen wir jungen Leute nun zufälliger, aber höchst natürlicher Weise die jüngeren, und so kommen unsere Gedanken von der Wäsche hinweg direkt zu den deutschen Mädchen. Diese steigen Plötzlich noch einmal so hoch in unserer Achtung, wenn auch nicht allein wegen der Wäsche. Aber der Schluß aller Gedanken ist und bleibt immer der: Es wäre doch recht schön, wenn einige deutsche Mädchen uns auf unseren Reisen begleiten könnten, um sich dann und wann mit uns recht gemüthlich zu unterhalten und dann und wann die Wäsche zu­zurichten! Die Engländer scheinen das recht begriffen zu haben, wenigstens führen sie auf ihren Nilreisen stets eine Menge von Bedienten mit sich, welche ihnen derartige Arbeiten abnehmen. Ge­wöhnlich befindet sich auch ein Frauenzimmer mit auf der speciell für sie eingerichteten, prachtvollen und äußerst komfortablen Daha- b'r'e, da läßt es sich freilich leicht reisen, denn man weiß da gar nicht, ob man zu Hause oder ob man auf Reisen ist. Wir aber empfinden das Letztere wohl, doch trösten wir uns mit dem Berge ebnendenUalllosvll" es thut Nichts der Araber.

Nachmittags vertheilen wir das Gepäck in unsere beiden Khea- saht, von denen die eine von dem vr. Vierthaler und Aali- Arha, die andere, größere von meinem Bruder, meiner Wenigkeit, dem deutschen Bedienten August, dem Koch und dem Nubicr Ma­tz a innre d bezogen wird. Nach dem Aassr fahren wir ab und legen mit Sonnenuntergang bei den Ruinen von Philä an.

Am anderen Morgen besuchen wir diese und fahren gegen neun Uhr Vormittags ab. Der Wind wird uns so günstig, daß wir schon zum Morhreb unter Gewchrsalven den Wendekreis passircn können. Bei dem köstlichen Mondscheine fährt man die ganze Nacht hindurch, ohne in Gefahr zu sein, an einem der felsigen Ufer an­zustoßen und das Schiff zu zertrümmern. Nur am Morgen mach­ten die beiden Reisihn nach glücklich durchwachter Nacht ihre Manö­ver so schlecht, daß ihre Schiffe zusammenfuhren und uns das Strohzelt über dem Kopfe zerschlagen wurde, wodurch wir unan­genehm aus dem Schlafe geweckt wurden.