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Unser gütiger Hausherr und der wackere Adjutant des Gouverneurs, Chalihl-Effendi, besorgten am folgenden Tage das Nöthige zum Begräbnisse. Man fertigte aus zweien unserer Reise- kisten einen rohen Sarg und legte gegen Mittag die Leiche da hinein. Der Doktor hatte sie waschen und in ein weißes Gewand kleiden lassen. Schirim-Bei sandte nicht nur zwei arabische Schreiner, welche den Sarg anfertigen mußten, sondern auch seine beiden Adjutanten, um Alles anzuordnen, was zu einem feierlichen Begräbnisse nöthig wäre. Später erschien auch noch ein Kommando Soldaten, um dem Leichenzuge das Ehrengclcite zu geben.
Nachmittags bedeckten wir den geschlossenen Sarg mit der österreichischen Flagge, unter deren Schutze wir bisher so sicher gereist waren, und legten darauf von einer Palme, unter welcher wir oft zusammen gesessen hatten, zwei Zweige. Dann verließen wir die Stadt unter Vorantritt der Soldaten, in Begleitung der Adjutanten des Diwahn und wandten uns dem koptischen Fricdhofe zu. Dem Sarge folgten wir, Aali-Arha, unser Gastfreund Morpurgo, der Kaufmann Hanna Sabuaä, die Diener des Hauses und mehrere koptische Christen. Wir zogen nach Westen in die Wüste hinaus und langten nach einer Viertelstunde aus dem Kirchhofe an, wo noch an dem Grabe gearbeitet wurde, weil dieses in den Felsen gehauen ward. Auch dieses hatte der Gouverneur angeordnet; ja er hatte mehrere Hundert gebrannte kleine Ziegelsteine von dem für den Bau einer Moschee bestimmten Materialc wegnehmen und auf den Kirchhof bringen lassen, um das Grab eines Christen zuzuwölben! Dieses wurde bald vollendet. Die koptischen Geistlichen weihten den Todten und sprachen ihre Gebete. Wir thaten dies mit Worten und Gedanken; die Türken beteten mit uns.
Es that mir wohl, unaussprechlich wohl, zu sehen, daß sich fünf Rcligionsparteien vereinigt hatten, um einem Todten die letzte Ehre zu erweisen, um in vier verschiedenen Sprachen an seinem Grabe zu beten. Und Du, Leser, der Du den Türken, den Ma- hammcdancr als fanatisch verdammst, lerne ihn besser beurtheilen! Frage Dich, ob Du am Grabe eines Griechen, oder Kopten, oder