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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Wäldchen vereinigt und machten jetzl Mimosengesträuchcn Platz, Ich ritt mit dem Doktor der Karawane voran, so schnell unser Chabihr uns begleiten konnte. Doch erlegten wir dabei noch immer einige Wüstenvögel und freuten uns über die herrlichen Pa- pagcitäubchen (Oona ooponsis), Flughühner und Wüsten- lerchen, welche sich noch ziemlich häufig vorfanden.

Mit Sonnenuntergang kamen wir zu einigen Nomadenzeltcn. Eine schöne Stute der vortrefflichen Dongolawiraye stand, an dem linken Hinterfüße gefesselt, vor dem Eingänge deS Hauptzeltes, mehrere Hunde, kordofahnesische Windspiele, fielen uns mit wü­thendem Gebell an. Ganz in der Nähe der Zelte hatte sich der egyptische Aasgeier auf einige Mimosen zur Nachtruhe niedergelas­sen und theilte diese friedlich mit mehreren Hühnern der Nomaden, hier in der Wüste seltenen Hausthieren.

Der Chabihr bat uns, die Karawane zu erwarten, welche uns nach Verlauf einer Stunde nachkam. Dann ging es weiter. Es war Nacht geworden; die Kameltreiber gingen singend hinter ihren Thieren her, Aali-Arha sang die Lieder seiner Hcimath. Die schönen, ausdrucksvollen Worte der kräftigen und doch melo­dischen Sprache hallten weithin durch die stille, herrliche Nacht der Wüste. Wir lagerten bald.

Am 3 0. Mai. Obgleich wir die Kühle des Morgens be­nutzen und bei Mondschein hatten weiter reiten wollen, kamen wir doch erst eine Stunde vor Tagesanbruch zum Aufbruch. Wir rit­ten im scharfen Trabe der Karawane voran und rasteten erst nach einigen Stunden, um unS selbst den Kasse zu bereiten. Mein Ka­mel fand es bei dieser Gelegenheit für angemessen, durchzugehen und an einigen Mimosen zu weiden, obgleich diese über eine Vier- telmcile von uns entfernt waren. Mit großer Anstrengung gelang es uns, das selbstständig handelnde Thier nach einer Jagd von mehr als einer Stunde wieder cinzufangcn. Dann ritten wir wei­ter und gelangten nach kurzem Ritte in einen Chohr, welcher dicht mit Mimosen bewachsen und reich an Geflügel war. Unsere Rich­tung ging heute südöstlich, einem kahlen, dunklen Berge zu, wel­chen der Führer Schinkaui nannte. Er erwartete, dorr von dem