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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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meinen Bedienten Mukle hinauf, um die Eier der Böget auszu- nehmcn; er fand in jedem Neste drei bis vier Stück und brachte viele herab. Die Araber erhoben ein Zetergeschrei, als wir die heiligen Böge! beunruhigten und riefen auf Mukle den Fluch des Himmels herab, waS diesen ganz in Wuth und Verzweiflung brachte.

Gegen drei Uhr Nachmittags setzten wir unsere Reise fort und erblickten mit Sonnenuntergang das Minaret der Hauptstadt Ost- Sudahns. Eine halbe Stunde später lagen wir unter einem mir wohlbekannten Baume des blauen Flusses. Unser Feuer lockte eine Menge von Scorpionen, Spinnen und anderem Ungeziefer herbei, welches uns ein hinzugckommencr Grieche mit vertilgen half.

Am 13. Juni. Mit Tagesanbruch wurden wir von einem heftigen Südwinde erweckt. Eben streckte ein mächtiges Krokodil, wie ich nur wenige gesehen, den Kopf aus dem Wasser, um mir, wie ich glaubte, den Morgcngruß zuzurufen. Nach kurzer Zeit er­schien ein zweites und von nun an sahen wir alle fünf Minuten eins im Flusse herumschwimmen. Es waren fast lauter Riesen, welche die Araber des Dorfes Umdurmahn als äußerst gefährlich schilderten. Ich wurde später bald besser bekannt mit ihnen; man­che meiner Kugeln mag heute noch einem Krokodile zu schaffen ma­chen, denn ich habe nie einen Schuß gespart, wenn ich ihn anbrin­gen konnte.

Mittag gingen wir nach Charthum hinüber.