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kehrt habe, vorzuführen. Das herbeigerufene unglückliche Weib zitterte an allen Gliedern, als sie die Wuth des Pascha in dessen Blicken las.
„Hast Du heute mit einem fremden Manne im Garten gesprochen?" fragte der Pascha.
«»Ja, Herrlichkeit, ich fragte den Dir und mir von Kairo her wohlbekannten Jbrahihm-Arha nach meinem Herrn (Jbra- hihm-Effendi).""
„Gewiß hat er Dich zur Untreue gegen Deinen Herrn verleiten wollen; nicht wahr, so ist es?"
„„Nein, Herrlichkeit, das ist nicht wahr!""
„Gestehe die Wahrheit und es soll Dir Nichts geschehen; leugnest Du aber das Geschehene, dann lasse ich Dir Deine Glieder in Stücken vom Körper herunterhauen."
Das arme Weib erschrak, wurde verwirrt und gestand Alles zu, was die niederträchtigen Ankläger behauptet hatten.
„Führt sie hinweg," gebot der Pascha, „und bringt mir den Hund Jbrahihm - Arha!" >
Dieser erschien.
„Hast Du Nefiese, die Frau Jbrahihm-Effendi's, zur Untreue verleitet?"
„„Nein, Ercellenz!""
„Wie, Du willst noch lügen? Ergreift ihn, Khawassihn, bindet ihn und prügelt ihn so lange, bis er die Wahrheit gesteht!
Hund, Du mußt sterben!"
Jbrahihm-Arha entflieht und passirt glücklich die Palastwache.
Die Khawassihn verfolgen ihn und erhalten den Befehl, ihn lebend oder todt vor den Pascha zurückzubringen. Drei von ihnen fühlen menschlich und schießen nicht, der Vierte thut es, die Kugel zerschmettert die Kinnlade des Schlachtopsers. Er stürzt zusammen, man bringt ihn bewußtlos vor seinen Richter. Dort kehrt seine Besinnung zurück, er richtet sich auf und sagt: „„Herrlichkeit, ich bin unschuldig!"" '
„Schießt den Hund zusammen und werft ihn in den Fluß!" antwortet der Pascha.