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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Eingcbornen Assala nennen; ein Araber hatte sie mit einem Knüt­tel erschlagen. Sie ist nicht giftig und wird gegessen. Das vor­liegende Ercmplar war zehn pariser Fuß lang und mochte erst kürz­lich Etwas gefressen haben; sein Leib war in der Mitte stärker als der Schenkel eines robusten Mannes. Die schöne Zeichnung der Haut veranlaßt die Eingebornen, dieselbe zu Zierrathen, wie z. B. zu Uebcrzügen auf Messerscheiben u. dergl., zu verarbeiten.

Von Woled-Medine sind schon mehrere Barken, welche dorthin gekommen waren, um Durrah einzunehmen, leer zurückge­kommen. Die alte Frucht ist verbraucht, die neue noch nicht reif. Man bezahlt das Ardehb oder 4,8 wiener Metzen in Woled- Medine gewöhnlich mit sechs Piastern.

Wir warten mit Sehnsucht darauf, eine jener Barken zu Ge­sicht zu bekommen, um unsere Rückreise nach Charthum antreten zu können. Hier können wir ohne ärztliche Hülfe nicht länger verweilen.

Seit einigen Tagen haben wir die Vorboten der nun bald auftretenden Passatwinde, kühlende Luftströmungen aus dem Nor­den, beobachten können. Hoffentlich werden die erwünschten Winde bald erscheinen, um die fürchterliche Hitze zu verringern. Wir ha­ben Nachts oft schon -s- 28" Reaum. gehabt.

Am 14. Oktober. Tischendorf ist sehr bedenklich krank ge­worden und phantasirt die ganze Nacht. Auch unsern alten Tür­ken Aali-Arha hat das Fieber erfaßt. Der Koch Man fuhr ist der Einzige von uns Allen, welcher gesund geblieben ist. Er befreite mich mehrere Male durch ein höchst sonderbares Mittel von meinem Kopfschmerze. In einer Tasse löst er nämlich Salz in Ci- tronensaft auf, entkleidet mich bis zu den Hüften und reibt mir da­mit unter Hersagung der Fathcha und einer ansehnlichen Menge von frommen Sprüchen, unter denenLs i88m lillslli ei i-add- maiui ei rsliiüllm" oft wiederholt wird, den ganzen Körper ein und zwar unter kräftigen Strichen von unten nach oben. Dann streicht er die Schläfe entlang nach der Stirn zu und treibt, wie er sich ausdrückt,die Sonne auf der Stirne zusammen", weil er meine Krankheit der Wirkung der Sonnenstrahlen zuschreibt. Hier-