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die Jagd gehen. In der Dunkelheit der Nacht gelang es uns wirklich, mehrere Kraniche zu erlegen. Ich wiederholte in den folgenden Tagen das Manöver und jagte immer glücklich. Aber stets war ich an dem diesen nächtlichen Jagden folgenden Morgen kränker, als vorher und mußte sie sehr bald aufgeben. Der Geist hatte doch nicht genug Spannkraft, um dem mächtigen Einflüsse des Fiebers die Spitze zu bieten.
Am 26. Oktober landeten wir in Charthum. Ich war kaum im Stande, unsere Wohnung zu erreichen, so hatte mich das Fieber geschwächt. Der Doktor crschrack über mein Aussehen. Nachmittags bekam ich wieder heftige Fieberanfälle.
Die Europäer Penney, Contariny und Grabeau besuchen mich, um mir ihr Beileid zu erkennen zu geben. Grabeau und Contariny wissen mir viele Gcwaltstreiche des Pascha zu erzählen. Er hat Ersteren, welcher als Apotheker angestellt war, seines Dienstes entlassen, nach dessen Ansichten natürlich ohne Grund, in der That und Wahrheit aber, weil sich Grabeau verschiedene Untcrschleife hat zu Schulden kommen lassen. Der alte Gauner Lumello will eine Sklavin verkaufen, der Pascha gibt dieser jedoch einen Frcihcitsbricf, worüber sich der Italiener nicht wenig ärgert. Leider finden die Verwünschungen, welche die Europäer gegen den Pascha ausstoßcn, in mir keinen Anklang, weil ich den kräftigen Maßregeln des Gouverneurs meine vollste Zustimmung nicht versagen kann.
Unser Doktor hat sich in Charthum gar nicht behaglich gefunden. Er hat die Zerrüttung des europäischen Haushaltes und die Verworfenheit der meisten Europäer kennen und verachten gelernt. Jetzt wünscht auch er Nichts sehnlicher, als von hier fortzukommen. Wir machen Pläne zu einer neuen Reise nach dem blauen Flusse. Es steht uns nur meine Krankheit und der große Geldmangel hindernd im Wege.
Aabahs-Pascha hat drei Araber hierher in die Verbannung geschickt. Die Leute wurden in Europa erzogen, aber nur Einer hat sich dort eine wissenschaftliche Bildung erworben und ist ein rechtschaffener, bescheidener Mann geblieben. Der Andere ist eine in III. 7