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starren, geht unter den Baum und ruft mehrere Male: Komm', Nimmer, komm' herab, o du Nimmer, komm'!" Da vergißt der Leopard alle Vorsicht und springt blindwüthend nach seinem Gegner, spießt sich aber natürlich in die vorgehaltenen Lanzen. Man sieht, daß auch im Sudahn Münchhausiadcn kursiven. Ob die IHIis iVimi-, L/t^enS., eine eigene Alt ist oder nicht, habe ich nicht ermitteln können.
Außer dem Leoparden kennt man zur Zeit nur noch eine ächte Katze, die k'olis manienlats, , von welcher unsere Haus
katze abstammen soll. Wir haben sie mehrere Male in der Gefangenschaft gehalten, zweifeln aber an der Begründung dieser Ansicht.
Ganz das Gegenstück zum Leopard ist der Gepard oder Jagdpanthcr, t^nailuoew §uttgtu8, der „Fähäd" der Araber, welcher in Gebirgsgegenden durch 6. Soommoi-inKÜ, Kno/i/,. ersetzt werden soll. Der Gepard vermittelt in Gestalt und Betragen einen Uebcrgang vom Hunde zur Katze. Von letzterer hat er den Kopf, den langen Schwanz und die Zeichnung des Fells, bezüglich seines Betragens nur das vielen Katzen eigenthümliche Spinnen und das Geschrei, von ersterem seine Körpcrform, Biederkeit und Zähmbarkcit. Es ist bekannt, daß er vhne sonderliche Mühe zur Jagd der kleineren Antilopen abgerichtet werden kann; in der Gefangenschaft verliert er bald alle Wildheit und zeigt niemals jene Tücke, welche allen Katzenarten gemein zu sein scheint.
Der weitverbreitete Stcppenluchs, U)nx 6sraer>I, die „Um Rischaht" — Besitzerin eines prächtigen Kleides — der Sudahnesen, ist auch in den Urwäldern ein stetiger Bewohner. Er erreicht selten die Größe des europäischen Luchses, greift auch, wie dieser, nie ohne Noth den Menschen an, ist aber, wenn er eS thut, ein nicht zu verachtender Gegner desselben. Man begegnet dem Karakal, weil er sich wenig bemerklich macht, nicht allzu oft, darf ihn aber in jeder größeren Waldung mit Sicherheit vermuthen.
Unsere Marder finden in den Genettkatzen und Manglest cn der Urwälder ebenbürtige Vertreter. Die große Viverra Civvtta, der „Sobäht" der Eingebornen, lebt in Erdhöhlen und