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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Föhren und Eichen erkor, hat sich bald eine schlanke Palme oder eine hochgewipfelte Sykomore zur Nachtruhe auserschcn; die Saat­krähe scheint auf Egyptens Feldern so heimisch als auf denen deS Vaterlandes zu sein; die Sänger schlüpfen so geschickt durch die dornigen Mimosen- und dickvcrästelten Darfasträuche als da­heim durch Weißdorn- und Wachholderbuschheckcn. Was kümmern den Mauersegler die schwarzen Bewohner der Städte? Wie um die altersgrauen deutschen Dome und Kirchthürme segelt er um arabische Moscheen und Minarets. Die Steinschmätzer tummeln sich in dem Reich der Steine, der unabsehbaren Wüste; die Pie­perarten schwärmen lustig in dem egyptischcn Sumpfe; einige Ler- chenarten treiben sich auf den nubischen Acckern herum; die Was- servögel plätschern und schnattern auf allen vom Vater Nil gespei­sten Kanälen und Brüchen.

Aber doch ist es das rechte Leben nicht. Die Vögcl wissen, daß sie in der Fremde sind. Sie halten sich die Zeit ihrer Wan­derung über immer in zahlreichen Gesellschaften zusammen, viele Gattungen mausern, alle sind still, kein Sänger läßt seine Lieder erschallen. Nicht ein einziger Wandervogel gründet sich in der Fremde einen zweiten Herd, nicht einer baut ein Nest, nicht einer brütet. Mit Ungeduld scheinen sie die Zeit der Heimkehr zu er­warten. Munter, fröhlich werden sie, wenn sie herannaht. Ein neues Leben scheint sie zu beseelen. Ist es das Gefühl der Liebe, welches sie so mächtig ergreift, ist es die Freude, bald heimkehren zu können, welches sie durchwogt? Ich weiß es nicht. Aber Kunde muß ihnen geworden sein, daß der Frühling ihrer Heimath naht, daß die Zeit gekommen ist, in welcher sie zurückwandern, denn wie vermöchte man sonst ihre unverkennbare Lebcnsfrcudigkeit zu erklären. Der fröhliche Staar spiegelt sein Glanzgefiedcr in der Februarsonne Egyptens, fliegt auf des Büffels Rücken und singt dort ,,sein heimathlich Lied"; die Lerche steigt trillernd in die Hö­he; die Wachtel ruft im dichtbehalmten Waizcnfelde wiederholt ihr schallendesPickperwick". Und wenn dann die Sonne noch höher gegen Norden hinaufsteigt, dann verstummen die lieblichen Gesänge; die Sänger sind fortgezogen und ihrem Vatcrlande zugeeilt. Der