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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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> wenn einer der Suditcn des Konsuls sein Land besuchen wolle.

' - Trotzdem würde ich, selbst wenn mir Zeit und Mittel zu Gebote

gestanden hätten, es dennoch nicht gewagt haben, auf die Worte des Herrn Ministers hin Fuhr zu betreten, weil ich alle Ursache habe, zu glauben, daß mir dann das unvermeidliche Schicksal aller Europäer, welche dorthin kommen, bevorstände*). Wir schieden mit der Versicherung einer gegenseitigen Achtung von einander.

Nachdem ich vom Pascha Geld zu meiner Reise nach Egypten erhalten hatte, dachte ich daran, einige meiner Gläubiger zu be­friedigen, welche ich sonst erst von Kairo aus hätte bezahlen kön­nen. Unter ihnen befand sich Husscin-Arha, von dem ich, wie wir wissen, zweitausend Piaster geliehen hatte. Ich habe bis­her noch Wenig über diesen Mann mitgetheilt. Husscm-Arha war der Oberst eines Sendjeklik **) Arnanten, fiel aber bei dem Vizckönig AabahS-Pascha in Ungnade, weil dieser ihm zu Leb- und Re­gierungszeiten seines GroßvvterS Mahammed-Aali ein edles > arabisches Roß abkaufen resp. von ihm geschenkt haben wollte, welches

*) Seine Majestät, der allergnädigstregierendegroße Büffel", Sul- tahn von Dahr e> Fuhr, gernhen, alle Europäer für höchst brauchbare Men­schen anzusehen. Nur haben Se. Majestät leider ein uns übrigens sehr schmeichelhaftes Vornriheil, daß ein Europäer alle nur erdenkbaren Kennt­nisse in sich vereinigen müsse. Deßhalb belieben Sie auch zu verlangen, daß ein und derselbe Europäer,einer jener spaßhaften und gescheuten Kerls, von denen Er so Viel gehört habe", Gewehre, Kanonen, Leinwand, Schieß- pulver, Taschenuhren, Spiegel, Schmuckgegenstände, Elfenbeinarbeiten, Arz­neien und alle die Dinge, welche Se. Majestät einmal zu sehen bekamen, zugleich anfertige. Der Europäer genießt dagegen große Vortheile vor an­deren Einwohnern Fuhrs; er erhält drei bis vier Sklavinnen, mehrere Sklaven, welche ihm sein Feld bestellen, eine Hütte und dergl. mehr, darf jedoch nie das Land verlassen. Er befindet sich zwar in einem weiten Ker­ker, aber doch gefangen. Früher schlug man jeden Weißen, ,der die Gren­zen Dahr el Fuhrs betrat, ohne viele Umstände todt; man hielt ihn für einen Spion der Türken, welche bekanntlich die früher fuhrische Provinz Kordvfahn eroberten. Aus chiese» wenigen Worten erklärt sich genugsam die Unkenntniß dieses großen Negerstaates.

") S. Th. 1 S. 191.