287
langweiliger Weise seinen langweiligen Bruder, Bancrhorst hat schlechte Laune, die Jagd ist erbärmlich und dabei pfeift uns noch der kalte Nordwind um die Ohren. Der Araber nennt so Etwas „Bclaui". Es war uns heute noch mehr von diesem Artikel vorbehalten. Manfuhr wirft zwei silberne Löffel, noch ein Andenken aus dem Vaterlande, in den Nil; Bauerhorst badet die Affen, wobei diese fürchterliche Grimassen schneiden; Tischendorf findet das allerliebst und badet deshalb auch seinen eigenen mit, ist aber so ungeschickt, den Strick loszulassen, weshalb der gute Pavian auch alsobald ertrinkt und gar nicht wieder zum Vorschein kommt. Nun will Bauerhorst ,,seinen Aerger auslasten". Er geht zu dem versammelten Schiffsvolke und fordert dieses, mit der Peitsche in der Hand, zur Weiterreise auf. Die Leute lassen sich das aber nicht so gefallen und prügeln ebenfalls darauf los; 'es entsteht ein allgemeiner Spektakel und ich komme noch eben dazu, um Mißhandlungen meines Freundes zu verhüten.
Kaum ist die Sonne untergegangen, erhebt sich ein heftiger Wind, wächst zum Sturme an, reißt uns unser Strohzclt über den Haufen, wirft cS in den Nil und bringt uns ein Gewitter über den Hals, dessen Regengüsse uns zwingen, in das Dorf zu flüchten. Hier bietet sich mir ein Asyl. Ich trete in eine Hütte, der Raum ist leer. Schon bin ich im Begriff, mich behaglich einzurichten, da öffnet sich die Thüre und hcreintritt die Besitzerin der Spelunke, ein Weib, so alt und häßlich, wie etwa Macbcth'ö Zau- berschwestern gewesen sein mögen:
„Um sich verbreitend Schreck und Grauen,
Gleichwie der Helle Bild zu schauen."
Am Liebsten wäre ich wieder entflohen, aber es regnete und stürmte draußen gewaltig, ich mußte bleiben!
Eigentlich hätte ich meine Leser mit dergleichen Erzählungen nicht behelligen sollen. Ich fühle das recht wohl, aber ich kann mich entschuldigen. Ich wollte nämlich das vielsagende, umfassende Wort „Bclaui" erklären.
Am 31. August. Unter Absingen der Fathcha verlassen wir am frühen Morgen mit den übrigen Barken Abu-Hammed.