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mit dem Pförtner, welcher ein Lösegeld verlangte, ließen uns eigenhändig an dem Globcnzuge herab, bcluden die unten lagernden Kamele und verließen nach dem Aassr den ungastlichen Ort, dessen Staub ich von den Füßen schüttelte. „4 Hak gonarlll ckgin- sedum" — Gottt verdamme ihre Art! — sagte der brummende Mahammcd, welcher, mit der Klostcrkost höchst unzufrieden, freudig die Luftreise antrat. Die Nacht ereilte uns in der Felscnschlucht Abu - Tohk, wo wir den schon einmal benutzten Lagerplatz auch heute wieder zur Nachtruhe wählten.
Am 25. November. Bei guter Zeit bricht man auf. Heug- lin und ich gehen den Kamelen durch die steinige, unwegsame Schlucht zu Fuß voran, um zu jagen. Die Gegend war, wenn auch reichlich mit Gestrüpp bewachsen, doch sehr arm an Thieren. Um Mittag erreichen wir das Wadi Salafe, rasten unter den Zelten der uns bekannten Beduinen und setzten dann unsere Reise durch das Wadi Rubehk weiter fort. Erst spät in der Nacht lagern wir bei einem freundlichem Feuer unter Mannabäumen.
Am anderen Morgen erreichen wir schon nach kurzem Ritte das reich bewaldete und bewässerte Wadi Fcirahn, „das Kleinod der Wüste" des peträischen Arabien. Uns erschien es wie ein großer Garten. Früher nie gesehene Vögel sangen in den Wipfeln der Mimosen oder bargen sich vor dem sie verfolgenden Jäger in den Kronen der Palmen, welche hier zu einem ausgedehnten Walde vereinigt sind. In der Mitte desselben steht ein ziemlich großes Dorf, dessen Bewohner Viehzucht und Gartenbau treiben, d. h. Dattelpalmen pflanzen, Pflegen und deren Früchte verkaufen. Ich hätte hier Tage lang weilen mögen, allein Bauerhorst wollte gern bald wieder nach Kairo zurückkommen und trieb zur Eile an. Am unteren Ende des Thales lagerten wir uns.
Am 27. November. Nach kurzem Ritte gelangen wir in das Wadi meketebe oder zu Deutsch : in „daS beschriebene Thal;" so genannt, weil man in den Felsenwänden desselben viele kufische Inschriften eingegrabcn steht. Hierauf führt uns unser Weg durch das Wadi-Sitri nach dem Wadi el Rharakit, einem Bc- gräbnißplatze der Beduinen. Es ist ein eigener, aber wirklich hehrer