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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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das begründet ist, weiß ich nicht. In der That sah ich aber selbst die Quellen von Zeit zu Zeit heftig sprudeln und Gasblasen aus­werfen.

Obgleich die Vegetation nicht ausgedehnt ist, fanden wir doch in der Nähe der Quellen viele Fährten von wilden Thieren, unter denen wir hauptsächlich die von Hyänen und Antilopen herrühren­den unterscheiden konnten. Ein in den Gärten arbeitender Araber erzählte uns, daß fast jede Nacht Hyänen erschienen, um von dein Aase eines in der Nähe der Gärten gefallenen Kameles zu fressen. Heuglin legte sich deßhalb Abends hinter einen Sandhügcl auf den Anstand und erlegte nach kurzem Harren wirklich eins der her­anschleichenden Raubthiere.

Am 1. Dezember. Von Aöuhn Muhsa aus gin­gen wir zu Fuße dem Mccresstrande entlang, um Konchylicn zu suchen. Mittags kamen wir SuLs gegenüber bei dem auf asia­tischer Seite erbauten Quarantänchäuschen an, mußten dort aber trotz unserer über eine halbe Stunde lang ununterbrochen abgefeuer­ten Signalschüsse zwei Stunden verharren, bis es dem Quaran­tänebeamten gefiel, uns nach Afrika hinüber zu holen. Bauer­horst erwartete uns, vor seinem schon gesattelten Kamele stehend, am Wirthshause, verließ bald darauf Sues und ritt nach Kairo voraus. Wir dagegen beschlossen, noch einige Tage hier zu ver­weilen, um auf interessante Vögel, welche wir an und auf dem Meere gesehen hatten, Jagd zu machen. Unter ihnen fesselte unS besonders eine Mövcnart mit schönem silbcrgraucn Rücken, wei­ßem Hals und Kopf und roscnroth überflogcncm Unterkörper, der auch in Europa zuweilen vorkommende Usrns §vla8to8.

Erst am 5. Dezember verließen wir Nachmittags bei hef­tigem und kaltem Nordwinde Sülls, um nach Kairo zurückzukehren. Wir erreichten die Station Zwölf und setzten am anderen Morgen den Ritt weiter fort. Das Wetter blieb ebenso unfreundlich, wie cS Tags vorher gewesen war. Zum Aassr kamen wir an der Sta­tion Acht vorüber. Der Vizekönigresidirtegerade in seinem Wüsten- schlosse. Von den Zinnendes weißen Hauses" flatterten roth- seidene Fahnen mit weißem Halbmond und Stern, den Symbolen